Beschreibung
Mit 'Constructing Intersex' liegt die erste Biographieforschung mit intergeschlechtlichen Menschen im deutschsprachigen Raum vor. Auf Basis von Interviews stellt Anja Gregor heraus, welche schwerwiegenden Folgen bestimmte medizinische Pathologisierungs- und Zurichtungspraktiken für die Biographien der Betroffenen haben. Sie zeigt: Die soziale Konstruktion von Intergeschlechtlichkeit als zugleich tabuisiertem und medizinisch hochrelevantem Phänomen ist nicht nur auf der medizinisch-praktischen Ebene von Ambivalenzen und Verwerfungen geprägt. Die Studie reflektiert zudem den sozialen Gehalt von Körper und Geschlecht und verweist so auf das gesellschaftstheoretische Potential von Intergeschlechtlichkeit als sozialer Kategorie.
Autorenportrait
Joris Atte Gregor (Dr. phil.) ist wissenschaftliche Mitarbeiter_in des Arbeitsbereichs allgemeine und theoretische Soziologie am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Gregor ist u.a. Sprecher_in der AG queer der Sektion Frauen- und Geschlechterforschung der DGS und Redaktionsmitglied der fzg (Freiburger Zeitschrift für Geschlechterforschung). Forschungsschwerpunkte sind Queer Theory, feministische Theorie, queer_feministische Wissens- und Wissenschaftstheorie, critical feminist materialisms/'new materialisms'; interpretative und qualitative Sozialforschung (insbes. Biographieforschung, Grounded Theory); Trauma*tisierung und Subjektivation sowie Körpersoziologie.