Beschreibung
In der Ökologischen Ökonomie wird oft über die Grenzen der Vorausplanung einer ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Ressourcennutzung diskutiert. Als Konsequenz werden normative, politische Maßnahmen, wie Eingriffsgrenzen oder die Orientierung an Nachhaltigkeitsindikatoren vorgeschlagen. Eine positive, beschreibende Auseinandersetzung mit dem Problem fehlt bisher. Dieses Buch macht den Vorschlag, sich Überlegungen und Modellierungsansätze der Evolutionsökonomik zunutze zumachen, um das gerade im Bereich der Nutzung natürlicher Ressourcen besonders bedeutsame Problem beschränkt rationaler Akteure darzustellen. Das Buch richtet sich sowohl an Ökologische Ökonomen, die nach Möglichkeiten der Modellierung beschränkt rationalen Verhaltens suchen, als auch an Evolutionsökonomen, die an neuen Anwendungsfeldern interessiert sind. Es gibt zunächst einen Überblick über den Diskussionsstand der Ökologischen Ökonomie und zeigt auf, wo deren Grenzen der Auseinandersetzung mit beschränkter Rationalität liegen. Anschließend wird begründet, warum die Gedanken und Modelle der Evolutionsökonomik hier Abhilfe schaffen könnten. Zum besseren Verständnis wird ein kurzer Einblick in diese Theorierichtung gegeben. Kernbereich des Buches sind einige Modelle, in denen das Verhalten der Ressourcennutzer durch einfache Regeln oder einen, am Genetischen Algorithmus orientierten, Lernalgorithmus gesteuert wird, der verschiedene Zielsetzungen verfolgen kann. Dieses Buch möchte die Lust am Spielen wecken. Die verwendeten Modelle werden ausführlich erläutert und bei der Diskussion der Ergebnisse wird auf Mängel und weitere Programmierideen eingegangen. Es stellt eine gute Grundlage für eine weitergehende Beschäftigung mit einer Form der ökologisch-ökonomischen Modellierung dar, bei der verschiedenste Arten von Wissens- oder Kompetenzbeschränkungen der Akteure berücksichtigt werden können.