Beschreibung
Der spanische Jurist Francisco Salgado de Somoza hat mit seinem 'Labyrinthus creditorum concurrentium' (1651) ein Standardwerk zum Konkursverfahren geschaffen, das europaweit anerkannt war. Doch wird der Gehalt seines Traktats heute durch Darstellungen des 19. Jahrhunderts verzerrt und verfälscht wahrgenommen. Ausgehend von der Vermögensvollstreckung im römischen Recht und ihrer Verbindung mit einem komplizierten Regime von Vorrangregeln zu Gunsten bestimmter Gläubiger zeigt Wolfgang Forster, in welchen Fällen es in Mittelalter und Früher Neuzeit zu einem Zusammenlaufen der Gläubiger, also einem Konkurs im Wortsinn, kam. Die besondere Entwicklung dieses Rechtsgebietes in Spanien wird nachgezeichnet. Daneben wird der wirtschaftliche und soziale Kontext, in dem Salgados Werk steht, analysiert. Erst er löste den Konkurs von den hergekommenen Rechtsinstituten und entwarf ein selbständiges und in sich geschlossenes Konkursverfahren.
Autorenportrait
Wolfgang Forster ist Professor für Bürgerliches Recht und Rechtsphilosophie an der Universität Gießen.