Beschreibung
Der Begriff Weisheit ist auf dem Buchmarkt weitgehend besetzt durch Esoterik, Lebenshilferatgeber und kontextfreie Zitatsammlungen. Der damit verbundenen inhaltlichen Ausdünnung wird mit diesem Buch, das zu ersten Mal ins Deutsche übersetzt erscheint, etwas inhaltlich Gewichtiges entgegengesetzt. Joseph M. Bochenski(1902-1995) war - um nur einige wichtige Stationen seines Lebens zu nennen Soldat in zwei Kriegen, Mitglied des Dominikanerordens, promoviert in Philosophie und Theologie, Professor für Philosophie in Fribourg, international angesehener Logiker, Berater des ersten Kanzlers der Bundes¬republik und bis in die Achtziger¬jahre seines Lebens leidenschaftlicher Flugzeugpilot. Weisheit versteht der Autor im Gegensatz zur Dummheit, als Anleitung zu einem langen und angenehmen Leben. Hierin liegt das Besondere seines Buches. Es unterscheidet sich von den meisten anderen "Weisheitsbüchern" dadurch, dass die Weisheit konsequent zu Ende gedacht wird, und so auch Gebote enthält, die offensichtlich mit der Moral oder der Religion in Konflikt geraten, denn diese kennen ja höhere Güter als das eigene, glückliche Leben. Die universellen Grundlagen der Weisheit, wie sie von den großen Weisen der Weltgeschichte formuliert wurden, fasst der Philosoph Bochenski systematisch zusammen. Die wichtigste Quelle sind ihm dabei die alten Griechen - besonders Aristoteles, die Stoa und Epikur; aber auch andere Weise dienen ihm als Inspiration, z. B. Cicero, La Fontaine oder Kipling. Er legt in seinen "Weisungen" eine Weisheit zugrunde, die auf den grundlegenden Eigenschaften und Bedürfnissen der meisten Menschen fußt und so weitgehend allgemeine Gültigkeit hat.
Autorenportrait
Als Sohn eines Großgrundbesitzers studierte Bochenski Jura an der Universität Lemberg, anschließend Nationalökonomie an der Universität Posen von 1920 bis 1926. Dem Orden der Dominikaner trat er 1927 bei. Danach nahm er das Studium der Philosophie und Pädagogik an der Universität Freiburg (Schweiz) im Jahre 1928 auf. Mit der Arbeit Die Lehre vom Ding an sich bei Straszewski (1848-1921) wurde Bochenski 1931 zum Dr. phil. promoviert. Anschließend nahm Bochenski 1931 das Studium der Theologie an der Päpstlichen Universität Heiliger Thomas von Aquin in Rom auf und beendete es 1934 mit der Promotion zum Dr. theol. In Rom lehrte er bis 1940 Logik. In diesen Jahren kam es zu einem intensiven Kontakt mit der polnischen analytischen Schule. Von 1940 bis 1945 diente er bei den polnischen Streitkräften in Schottland und Italien. Seit 1945 hatte er den Lehrstuhl für Geschichte der Philosophie im 20. Jahrhundert an der Universität Freiburg inne und bekleidete dort 1964 bis 1966 das Amt des Rektors der Universität. Mehrmals nahm er Gastprofessuren in den USA an. 1972 wurde er emeritiert. Neben seiner akademischen Tätigkeit wirkte er auf verschiedenen Gebieten. So gründete er 1948 die Union mondiale des sociétés catholiques de philosophie. Das Osteuropa-Institut in Freiburg gründete er 1957, 1961 die Zeitschrift Studies in Soviet Thought und die Zeitschriftenreihe Sovietica. Bochenski verfasste ein Gutachten für die deutsche Bundesregierung zum Verbot der KPD (BVg 17. August 1956). Wikipedia