Beschreibung
Das Werk behandelt die Grundlagen und Grenzen staatlicher Handlungspflichten im Bereich des Jugendmedienschutzes. Der Autor setzt sich intensiv mit den Erkenntnissen der modernen Rezeptionsforschung zu Gewalt und Sexualität im Fernsehen auseinander und arbeitet ihre Relevanz für die Verfassungsinterpretation heraus. Daran anknüpfend werden das allgemeine Persönlichkeitsrecht minderjähriger TV-Rezipienten, das elterliche Erziehungsrecht sowie die Rundfunkfreiheit als Fundamente der Staatsaufgabe Jugendmedienschutz identifiziert. Der Spielraum des Gesetzgebers bei der rechtlichen Ausgestaltung wird mit Rücksicht auf das bisher vor allem im Umweltrecht diskutierte Vorsorgeprinzip bestimmt. Der Autor verdeutlicht die komplexen verfassungsrechtlichen Bindungen anhand einer Prüfung der Vorschriften des Jugendmedienschutz-Staatsvertrages. Untersuchungsgegenstand sind sowohl die Verbotsnormen als auch das neu eingerichtete System der Freiwilligen Selbstkontrolle. Abschließend werden ungenutzte Gestaltungsoptionen sowie aktuelle Vorschläge für institutionelle Reformen erörtert. Das Werk wendet sich gleichermaßen an interdisziplinär interessierte Juristen und Sozialwissenschaftler. Ausgezeichnet mit dem Harry-Westermann-Preis der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Münster 2007.