Beschreibung
Maarten Asscher, ehemaliger Verleger, Mitglied im Kulturministerium und Inhaber einer Buchhandlung in Amsterdam, erzählt die Lebensgeschichte seiner jüdischen Großeltern. Um seiner chronischen Schlaflosigkeit zu entkommen, unternimmt Asscher gedankliche Wanderungen durch das Haus seiner Großeltern in London, in dem er als Kind seine Sommer verbrachte. Mit jeder durchwachten Nacht erinnert er sich genauer: an das von Büchern gesäumte Arbeitszimmer seines Opas, an die immer in Bewegung befindlichen Hände der Oma oder an den kratzsüßen Sirup auf dem Vanilleeis. Doch es bleiben Leerstellen, denn die Vergangenheit der Großeltern ist voller halb erzählter Geschichten. Wie haben sie den Krieg überlebt, waren sie doch in das Durchgangslager Westerbork gebracht worden? Und warum sind sie nach dem Krieg plötzlich nach England gegangen?Mit einfühlsamem Blick erinnert sich Maarten Asscher an seine jüdischen Großeltern - ein Wechselspiel zwischen liebevollen Details, schwerwiegenden Erkenntnissen und intimen Gedanken.
Autorenportrait
Maarten Asscher, geboren 1957 in Alkmaar, studierte Assyriologie und Jura, bevor er sich der Verlagsarbeit und seiner eigenen Tätigkeit als Schriftsteller zuwandte. Als Verleger trug er dazu bei, dass Autoren wie Giorgio Bassani, Marcel Möring, Carlos Fuentes, Primo Levi oder Amos Oz in ihrer literarischen Bedeutung in den Niederlanden anerkannt wurden. Er selbst übertrug u.a. Gedichte von Thomas Gry, Paul Valéry und Fernando Pessoa. Von 1998 bis 2003 hatte er ein hohes Amt im niederländischen Ministerium für kulturelle Angelegenheiten inne. Danach war er Geschäftsführer von Athenaeum Boekhandel in Amsterdam, einer der größten unabhängigen Buchhandlungen Hollands. Maarten Asscher hat Essays, Erzählungen, Gedichte sowie Romane veröffentlicht.