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Die Würde des Mülls

Globalisierung und Emanzipation in der Sozial- und politischen Theorie von Boave

Erschienen am 01.08.2013
CHF 22,95
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783865415509
Sprache: Deutsch
Umfang: 136
Auflage: 1. Auflage

Beschreibung

Das vorliegende Buch von Antoni Aguiló führt ein in das Werk des portugiesischen Soziologen und Rechtsphilosophen Boaventura de Sousa Santos. Dieser gilt als einer der wichtigsten Sozialwissenschaftler des Südens. In seiner "Kritischen Theorie des Südens" leistet er eine fundierte politikwissenschaftliche Analyse der gegenwärtigen Prozesse der neolibe­ralen Globalisierung sowie der gegenhegemonialen Kräfte. Für letztere steht u.a. das Weltsozialforum, dessen aktiver Mitgestalter Santos seit dessen Gründung ist. U.a. entwickelt er eine fundierte Kritik der "teilnahms­losen Vernunft" des Nordens und stellt deren "Epistemologie der Blindheit", angelehnt an Ernst Bloch und Walter Benjamin, eine "Epistemologie der Voraussicht" gegenüber. Epistemologisches Zentrum der "Kritischen Theorie des Südens" sind die Soziologie der Abwesenheiten und die Soziologie der Emergenzen. Erstere macht die systematisch produzierte Abwesenheit, z.B. des indigenen Wissens um die Erhaltung der Natur, der Formen alternativer Produktion, der unterschiedlichen Existenzformen der "Verdammten dieser Erde" wieder politisch und wissenschaftlich sichtbar und bettet sie in die Erfahrungen von "Ökologien" wechselseitiger Aner­kennung und basaler Demokratie ein. Letztere fragt systematisch nach Vorzeichen der Möglichkeiten demokratischer Transformation. Süden ist für Santos hierbei ein sozialwissenschaftlicher, kein geographischer Begriff. Als Produkt der Kolonialität ist er eine unvermeidliche Realität. "Er ist die Erfahrung jener, sich als Müll zu fühlen, die sich 'auf der anderen Seite der Linie' wahrnehmen und sich hiergegen wehren."