Beschreibung
Vom Vrsprung des Abgeführten, Gevierten, Quartirten, Vierhornigen vnd Viereckechten Hütleins: Oder der Heiligen Quadricornischen Cornutschlappen vnd Suiterhauben. Sampt eingemischter Außlegung der drei Gehörnten vnd Vermummten Geystlichen Butzenkleydungen des Versuchers inn der Wüsten. Auch eygentlicher Anzeygung des waren Spanischen Vrsprungs der Jesuwider, vnd jrer Vierhornigen Pflicht, Geheymer Ordensgelübd, Regel, Leben, Griff, Dück, Glenck vnd Renck. Alles zu Vierfach Ablaßwürdiger Ergetzlichkeyt, den Lieben Vierdächtigen Ignazischen Quadricorniten, vnd Lugvollischen Widerhörnigen Cornuten: Oder (wie sie gern heysen) Jesuiten, oder Herrn der Geselschafft Jesu, geschriben. Durch Jesuwaltum Pickhart von Mentz, den Knecht der Bruderschafft Christi, des Waren Ecksteyns. Nvn hört zu all Vier Eck der Erden, Ja jhr Vier Welt hört zu on bschwerden, Woher hie auff all End vnd Eck Alles Vbel sich her erstreck. Bald nach des Herren Himmelfart Der Lucifer sich kümmert hart, Das jhm sein Finster Höllenmacht Zerstört het Christi Helle Macht, Vnd jhm sein Tückisch List vnd Pracht Het gar entdeckt vnd klar gemacht, Vnd baß als Herculis Gedicht Den Cerberum gebracht ans Liecht, Also daß jetzt die Welt anfing, Entweder jhn zuachten gring, Oder gleich ab seim Plick zuscheuen Vnd gäntzlich jhne zuverspeuen. Darumb, damit er solcher Not, Ehe sie werd gröser, bald thu Rhot, Hat er darauff gleich inn dem Jar, Da S. Johan ward Offenbar, Was der Trach mit sein Treien Thieren Vnd jhren Hörnern werd außführen, Sich auß eym rechten Grimm gestellt Auff die Kreutzstraß der gantzen Welt, Hat zur hand gnommen eyn Cornet, Welch vier Außgäng vnd Rachen het, Vnd durch diß Schrecklich Gräuselhorn Blasen mit solchem Ernst vnd Zorn, Daß alle Teuffel, seine Gsellen, Zustoben, als brennts inn der Hellen, Gleich als wann Cyclops rufen thet, Da man jhms Aug außgstochen het, Oder als käm Christus herwider Vnd riß noch eyns die Hell hernider. Als er nun sah sein Erbar Gsind,
Autorenportrait
Fischart besuchte die Lateinschule in Worms und studierte danach an der Universität Tübingen. Ab 1566 reiste er nach Flandern und Paris. Ab 1570 war er wieder in Straßburg, wo seine Werke überwiegend im Verlag seines Schwagers Bernhard Jobin erschienen. In Basel promovierte er 1574 zum Doktor der Rechte. 1581 bis 1583 war er Advokat beim Reichskammergericht in Speyer. 1583 wurde er Amtmann in Forbach. Fischart, der erst Lutheraner, dann Calvinist war, schrieb an gegen den Verfall der Sitten, das Papsttum und die Jesuiten.[2] Fast alle Werke Fischarts sind nach Vorlagen gearbeitet, wobei er sich häufig des Knittelverses[3] bediente. Meisterhaft ist seine Wortspielkunst, berühmt seine zahlreichen Worterfindungen (die scherzhafte Bezeichnung Gänsewein für Wasser ist erstmals in einem seiner Werke erwähnt). Viele seiner Werke gelten als Beispiele des Grobianismus. Sein bekanntestes Werk ist die Affentheurlich Naupengeheurliche Geschichtklitterung (1575), eine freie und hinzudichtende Übersetzung von François Rabelais Werk Gargantua, das dem Begriff Geschichtsklitterung als Ursprung diente.