Beschreibung
Heil unnd glück sey den ehrenfesten, Edlen und außerwelten gesten, Den erbern herrn und züchting frawen Und all den, so wöln hörn und schawen Ein wunder-wirdige histori, Wol zu behalten in memori, Von einem könig im Niderlandt, Der könig Sigmundt war genandt. Der het ein son, der hieß Sewfriedt, Welcher all höfflikeit vermiedt, An sitten, tugendt und verstandt, Groß, starck und ernstlich mit der handt; Erschlug ein trachen mit der hendt In wildem waldt und in verbrendt. Des trachens horn zerschmaltz darnach, Floß auß dem fewer wie ein bach; Darmit schmiert Sewfriedt seine glider, Und als das horn erkaltet wider, Von dem sein haudt gar hörnen wardt.
Autorenportrait
Hans Sachs wurde am 5. November 1494 als Sohn des Schneidermeisters Jörg Sachs geboren. Nach dem Besuch einer Lateinschule absolvierte er von 1509 bis 1511 eine Schuhmacherlehre. Anschließend ging er, wie damals üblich, für fünf Jahre auf Gesellenwanderung.[1] Während dieser Zeit diente er vorübergehend am Hof Kaiser Maximilians I. in Innsbruck und soll sich dort zum Studium des Meistersangs entschlossen haben. Daraufhin begann er im selben Jahr Unterricht bei Meister Lienhard Nunnenbeck in München zu nehmen. 1516 ließ sich Sachs dann endgültig in Nürnberg nieder, wurde 1520 Schuhmachermeister, aktives Zunftmitglied der Meistersinger und zeitweise deren Vorsitzender (um 1555).