Beschreibung
Auch wenn der Titel es nahelegen könnte: schaurige Spukgeschichten wird man in Bernhard Strobels viertem Erzählband nicht finden - Gespenster und Doppelgänger hingegen schon, auch Heimsuchungen und manches Unerklärliche. Es geht um Konfliktsituationen in Familie und Partnerschaft sowie um Verlusterfahrungen und das Leben im Alter: Nach dem Tod seiner Frau zieht ein Mann in eine fremde Ortschaft und wird Teil eines Kriminalfalls; der Besuch einer Theateraufführung zieht ein ganz anderes Beziehungstheater nach sich; ein Mann in den Vierzigern macht am Grab seiner Frau eine Begegnung der gespenstischen Art; eine Jugendliche sucht ihren eigenen Weg, um die Großmutter zu trauern; wie ein schlechtes Omen lässt sich das mysteriöse Auftauchen von Steinen im Ehebett deuten Strobel gelingt es auf unnachahmliche Weise, sowohl die Ausnahmesituationen des Lebens als auch das Alltägliche in Worte zu fassen. Feinfühlige, stichelnde und witzige Elemente baut er in die 13 Erzählungen ein; Wortgefechte werden ausgetragen oder der Stille Raum gegeben.
Autorenportrait
Bernhard Strobel, geboren 1982 in Wien, lebt als Autor und Übersetzer aus dem Norwegischen in Neusiedl am See. Studium der Germanistik und Skandinavistik. Bei Droschl erschienen seine Erzählbände "Sackgasse" (2007), "Nichts, nichts" (2010) und "Ein dünner Faden" (2015), ebenso sein Roman "Im Vorgarten der Palme" (2018) sowie seine Übersetzungen von Tor Ulven. Strobel erhielt diverse Preise und Auszeichnungen, darunter den Literaturpreis des Landes Burgenland 2003 und 2017, den Förderpreis der Stadt Wien 2014, den Theodor-Kery-Preis 2016 sowie den Outstanding Artist Award 2019. Die Erzählung "Das Fernglas" aus diesem Band war auf der Shortlist des Wortmeldungen-Literaturpreises 2020.