Beschreibung
Der Puer oblati und entsprechend die Puella waren wesentlich für die Nachwuchsgewinnung der westeuropäischen Klöster. Das dem Kloster als künftigem Lebensmittelpunkt übergebene Kind ist hier Ausgangspunkt für eine breite Untersuchung der Wechselbeziehung zwischen den Mündigkeitsvorstellungen von Kirche und Laien. Im Zentrum stehen die Veränderungen der Reifealter, ausgehend von der sich christianisierenden römischen Kultur der Spätantike im 4. Jh bis zum germanisch geprägten Frühmittelalter des 8. und 9. Jh. Dabei werden nicht nur die Veränderungen im römischen Recht betrachtet, sondern auch die sich in Ordensregeln und Synodalbeschlüssen niederschlagenden Vorstellungen von Reife, Mündigkeit und Entscheidungsfreiheit des Einzelnen, wie sie in der patristischen Literatur vorgedacht wurden.