Beschreibung
Vom hoffenden Leben . Nichts ist auf Erden verloren, Was wir dem Leben getan, Darum sind wir geboren, Dass wir auf unserer Bahn Dienen dem hoffenden Leben Zu des Gestirnes Ruhm, Das uns zu Lehen gegeben, Doch nicht zu Eigentum. Er wuchs auf im Milieu des Volksvereins für das katholische Deutschland, korrespondierte mit Stefan Zweig und Thomas Mann und begrüßte die italienische Königin Elena an seinem Krankenbett. Heute ist Hans Leifhelm, dessen Gedichte noch in den 1960er-Jahren in zahlreichen Lyrikanthologien zu finden waren, nahezu vergessen. Unsere Ausgabe, die anlässlich seines 75. Todestages erscheint, bietet mit unbekannten Gedichten, Erzählungen und Essays, die unter Pseudonym erschienen oder bislang unentdeckt im Nachlass lagen, die Möglichkeit, Leifhelm in der Breite seines literarischen Schaffens wiederzuentdecken. Sie stellt den begabten Naturlyriker, der Naturbetrachtung und Naturempfinden mit ökologischer Verantwortung verband, ebenso vor wie den urteilssicheren Nationalökonom, der im wirtschaftlichen und technologischen Fortschritt wichtige Voraussetzungen für die Lösung der sozialen Frage erblickte; sie würdigt den durch Übersetzungen moderner Autoren als Vermittler zwischen Deutschland und Italien hervorgetretenen Sprachkünstler ebenso wie den Wegbereiter einer modernen Berufsberatung. Der Konflikt mit dem Vater, die Repressalien der Nationalsozialisten, das Ausweichen zunächst in die Steiermark, dann nach Italien, der Tod seiner ersten Frau im KZ Ravensbrück und der langjährige Kampf gegen eine schließlich tödliche Krankheit markieren die Abgründe, an denen Hans Leifhelm entlangschrieb.
Autorenportrait
Hans Leifhelm (1891-1947), studierte zunächst Medizin in Straßburg, dann Staatswissenschaften in Innsbruck, Wien und Berlin, später in Bonn und Heidelberg. 1919 war er Redakteur der Münchner Kunstzeitschrift Wieland, 1923 wurde er Berufsberater und bald Leiter des Arbeitsamtes Graz, 1930 Berufsberater im Landesarbeitsamt Dortmund. 1933 kehrte er nach Graz zurück und war seitdem als freier Schriftsteller tätig, ehe er von 1935 bis 1937 an der Universität Palermo und von 1939 bis 1942 an der Universität Padua lehrte. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er, von schwerer Krankheit gezeichnet, in Riva am Gardasee.