Beschreibung
Die Forschungsarbeit untersucht aus einer interdisziplinären Perspektive den individuellen "Umgang" mit kalkulativen Praktiken und der kalkulativen Praxis in ausgewählten deutschen Konzernen der Metall- und Elektroindustrie. Zur Beschreibung, dessen, was unter "Umgang" zu verstehen ist, wird zunächst der am Subjekt orientierte Handlungsbegriff "Kalkulationsarbeit" theoretisch konzeptualisiert und anschließend auf Basis qualitativer Daten empirisch konkretisiert. Die Arbeit vollzieht damit einen Perspektivwechsel. Denn bisher standen im Forschungsfeld einerseits die mit Controlling in Zusammenhang stehenden Mechanismen sowie deren Formung zu einem subjektivierenden und disziplinierenden Regime und andererseits die Durchsetzung der Mechanismen sowie die Folgen für die Handelnden im Fokus. Über eine subjektnahe und explorative Herangehensweise werden die Mechanismen hier jedoch explizit aus dem Blickwinkel der Handelnden rekonstruiert. Dabei wird aufgezeigt, wie die Handelnden auf Basis einer zunächst affirmativen Haltung die Mechanismen individuell interpretieren, kritisieren und auch brechen können.