Beschreibung
'Die Grossmutter', 'Der Fürst', 'Der Kindergarten' - die Kurzerzählungen des Bandes formen somit das Unwägbare aus, bis der Haupterzählung 'Edgar' zukommt, zu 'wägen', d.h. das Erzählte und das Erzählen selbst prüfend zu bedenken. Frömmelei, Disziplinierung und erwachende Libido kennzeichnen den Alltag im Kindergarten - Gebet, Haushalt und Gebrechen den großmütterlichen, den der heranwachsende brave Enkel und Ich-Erzähler Georg in dem Haus erlebt, wo Großmutter, Tante und Onkel wohnen und wo Georg lernt und spielt gemeinsam mit seinem wilden und lebenshungrigen Cousin Edgar.
Autorenportrait
Der 1956 in Vaduz als österreichischer Staatsbürger geborene Michael Donhauser ging Mitte der 70er-Jahre für sein Studium nach Wien. Er schloss dieses mit einer Arbeit zu den unterschiedlichen deutschen Übersetzungen der Les Fleurs du mal von Charles Baudelaire ab und lebte dort anschließend als freischaffender Autor. 1986 erschien sein erstes literarisches Werk, Der Holunder, eine Sammlung von Prosagedichten. Donhauser übersetzte Arthur Rimbaud und Francis Ponge aus dem Französischen. In seiner Lyrik und seiner lyrischen Prosa beschäftigt er sich mit Fragen der Form. Es geht ihm in seiner schriftstellerischen Arbeit weniger um Beobachtung als um Aufnahme des Wahrgenommenen. Die Frage nach der Zeitlichkeit, nach dem Vergehen und der Gleichzeitigkeit, steht im Zentrum seines Schaffens. Donhauser wurde dafür mit mehreren Lyrikpreisen ausgezeichnet. Er lebt in Wien.