Beschreibung
Hurra, ein Mädchen! Dieser Ausruf war früher kaum zu hören, denn lange Zeit wurden Söhne bevorzugt, und auch heute noch gibt es Gruppen und Nationen, die sich nicht über die Geburt eines Mädchens freuen. Auch in der Forschung befassen sich vor allem in der Babyforschung nur wenige Untersuchungen speziell mit Mädchen. Anders Inge Seiffge-Krenke, die nach kurzer Präsentation der theoretischen und historischen Grundlagen der Psychoanalyse umfassend, nuanciert und detailgenau auf die Entwicklung und Problemstellungen von Mädchen eingeht, von der Babyphase bis zur Adoleszenz. Sie zeigt, dass Babymädchen etwa häufiger mitweinen, wenn ein anderes Baby weint. Man vermutet, dass die Gleichgeschlechtlichkeit von Mutter und Tochter zu beschleunigter Empathieentwicklung führt. Weitere Schwerpunkte sind: die Beziehung des Mädchens zu Eltern und Geschwistern, Väter und Töchter, das Körperbild des Mädchens und damit verbundene Schwierigkeiten wie z. B. Selbstverletzungen und Essstörungen. Sie erörtert die Beziehung von Mädchen zu ihrem Körper und ihrer Sexualität sowie die spezielle Beziehung zu Freundinnen - oft ambivalent, von Neid, doch auch großer Nähe gekennzeichnet. Sie erfahren, warum für eine gesunde Entwicklung der Weiblichkeit die bewundernde Anerkennung von Vater und Mutter wichtig ist, wie Eltern positiv auf die Entwicklung der Geschlechtsidentität einwirken können, oder wie eine gesunde Ablösung von der Mutter gelingt. Das Seminar mit Praxistipps und Fallpräsentationen ist lohnend für alle, die mit Mädchen jeglichen Alters zu tun haben, ob Eltern, Pädagogen, Therapeuten, in der Beratung und im Sozialbereich Tätige oder interessierte Laien. Prof. Dr. phil. Inge Seiffge-Krenke ist Professorin für Psychologie, Psychoanalytikerin und Autorin zahlreicher Bücher. Sie leitete die Abteilung für Entwicklungs- und Pädagogische Psychologie der Universität Mainz und forscht u. a. in den Bereichen Eltern-Kind-Beziehung, Vaterforschung, Identität und romantische Beziehung. Für "Psychoanalytische und tiefenpsychologisch fundierte Therapie mit Jugendlichen" erhielt sie den Heigl-Preis. Vorlesung/Seminar, gehalten bei der ersten Tagungswoche "Angst - Ressentiment - Hoffnung" der Lindauer Psychotherapiewochen, 09. - 21. April 2017, Lindau. (www.epp.psychologie.uni-mainz.de), (www.lptw.de), ca. 433 Min. auf 1 MP3-CD.