Beschreibung
Im Juni 1940 verlässt Charlotte Perriand an Bord der Hakusan Maru Frankreich - sie wurde als Beraterin fu¨r Industriedesign ins Kaiserreich Japan eingeladen. Ein Jahrzehnt war sie die Assistentin des Baumeisters Le Corbusier, mit dem sie gemeinsam moderne Möbelklassiker entwarf. Das Eintauchen in die Kultur und Tradition Japans wird fu¨r sie zu einer Offenbarung, sie entwickelt eine einzigartige Vision von Innenarchitektur. Bis heute sind ihre Chaises longues, ihre Stu¨hle aus Bambus genau wie der Ombre chair, ihr niedriger Hocker aus Holz, in Japan Klassiker geblieben. Charlotte Perriand, geboren 1903, war eine Avantgardistin eigenen Ranges: Architektin, Möbeldesignerin und Fotografin in einer Person. Charles Berberian erzählt in eleganten Aquarellzeichnungen von einem Schlu¨sselmoment im Leben der Designikone. Ergänzt wird das Buch durch ein Gespräch zwischen Charles Berberian und Pernette Perriand, der Tochter der Ku¨nstlerin, das neues Licht auf das Leben und Wirken der 1999 verstorbenen Französin wirft.
Autorenportrait
Charles Berberian wurde am 28. Mai 1959 in Bagdad (Irak) geboren. Kurz nach seiner Geburt zog die Familie Berberian nach Beirut im Libanon um. Hier verbrachte Charles Berberian den größten Teil seiner Kindheit, bevor er Mitte der siebziger Jahre nach Frankreich umsiedelte. 1977 schrieb er sich an der Kunsthochschule in Paris ein, wo er auch Francois Avril kennen lernte und sich von ihm für Comics begeistern ließ. Anfang der achtziger Jahre schloss er sich der Gruppe um Avril und Philippe Dupuy an, und 1983 entstanden die ersten gemeinsamen Projekte mit Philippe Dupuy. Fragt man das Team Dupuy-Berberian nach der Arbeitsteilung, also wer von beiden der Szenarist und wer der Zeichner ist, erhält man die leicht genervte, aber verblüffende Antwort, dass beide absolut gleichberechtigt beides machen. Das Duo hat bei verschiedenen Verlagen veröffentlicht, darunter auch bei L'Association, Casterman, Éditions Cornélius, und Les Humanoïdes Associés. Allein in Frankreich wurden von ihrer bekanntesten Schöpfung "Monsieur Jean" über 120.000 Alben verkauft. 2003 wurden Berberian und Dupuy mit dem US-amerikanischen Inkpot Award ausgeziechnet und 2008 auf dem 35. internationalen Comicfestival von Angoulême erhielten sie gemeinsam mit Philippe Dupuy den Grand Prix de la Ville d'Angoulême. Ausschließlich aus der Feder Charles Berberians erschienen bei Reprodukt die Alben "Jukebox" (2011) und "Cinerama" (2012), in denen er sich seiner Liebe für musikalische und filmische Popkultur widmet.