Beschreibung
"Heimat" ist wieder angesagt - vor allem in ländlichen Regionen hat der Wunsch nach Entschleunigung und Wiederüberschaubarkeit der Lebensumwelt Konjunktur: das Dorf als Hort der Sicherheit und Ruhepol inmitten einer sich global immer schneller verändernden Welt. Doch die Prozesse der Individualisierung und Enttraditionalisierung prägen längst auch die Lebenswirklichkeiten auf dem Lande. Insofern werden sich Gemeinden für die Vorstellungen und Bedürfnisse der Jugendlichen öffnen müssen sowie deren Orientierungsmuster und lebensweltliche Praktiken berücksichtigen, wollen sie nicht zur jugendfreien Zone werden. Das Projekt "WIR. Heimat - Land - Jugendkultur" erforschte gemeinsam mit einem bunten Strauß aus quantitativen und qualitativen Befragungen, Workshops, Fachtagungen und journalistischen Erkundungen die Lebensperspektiven von Jugendlichen in ländlichen Regionen Deutschlands. Denn nachhaltige Veränderungen lassen sich heute nur noch erzielen, wenn die Menschen selbst aktiv mitwirken (dürfen). Das gilt nicht nur für Großbauprojekte, sondern auch für Jugendliche. Identifikation - mit der Schule, dem Jugendhaus, der Gemeinde - entsteht letztlich durch Teilhabe und die Erfahrung von Respekt. Damit das Dorf bleibt, muss es sich wandeln.