Beschreibung
Hintergrundinformationen zu den Rosenkreuzern: Die Rosenkreuzer sind Mitglieder einer spirituellen Ordensgemeinschaft, die sich im 17. Jahrhundert als Reformbewegung aus dem Protestantismus in Tübingen gebildet hat. Die Rosenkreuzer waren dabei nur eine von zahllosen mystischen Bewegungen, die sich in der Folge einer sich zunehmend von den religiösen Grundlagen entfernenden Wissenschaft gegründet haben. Benannt haben sie sich nach einer literarischen Figur namens Christian Rosencreutz, die von einem evangelischen Theologen im 17. Jahrhundert erfunden wurde. Ziel war es, den Protestantismus Martin Luthers wieder mehr spirituelle Substanz zu geben, sprich: In den Augen der Rosenkreuzer sollte wieder stärker die Verbindung zur Natur, zur Alchemie, zur Hermetik und zur Gottesbegegnung betont werden. Die Rosenkreuzer stellten sich damit bewusst gegen die Aufklärung und den Fortschritt der damaligen Zeit. Es sind im Wesentlichen drei anonym verfasste Manifeste, die sozusagen den Mythos der Rosencreuzer literarisch begründet haben: Fama Fraternitatis, Confessio Fraternitatis und Chymische Hochzeit. Während die Existenz eines realen Ordens im 17. Jahrhunderts höchst umstritten ist, ist die faktische Wirkung der Manifeste in späterer Zeit durch zahllose Aktivitäten bestens belegt. Rund um die Rosenkreuzer gibt es bis heute eine Menge Legenden, Mythen und Ungereimtheiten. Ihre Bedeutung und ihr Einfluss auf die Geschichte der letzten 400 Jahre ist schwer einzuordnen. So werden sie zum Beispiel im 17. Jahrhundert mit der britischen Royal Society, im 18. Jahrhundert mit König Friedrich Wilhelm II von Preußen und im 19. Jahr. mit der Freimaurerloge in Verbindung gebracht. Im Laufe der Geschichte gab es in Europa und (Nord- und Süd-) Amerika zwischen hundert und zweihundert verschiedenster, teilweise geheimer, Gesellschaften und Logen, die den Namen Rosenkreuzer trugen (Alter geheimer Orden des rubinroten Goldkreuzes, Alter mystischer Orden vom Rosenkreuz etc.) und das Gedankengut des Rosenkreuzertums auf ihre Weise interpretieren (Bruderschaft des inneren Lichts, Sonnentempler etc.). Viele Anhänger gingen sogar davon aus, dass die Figur Christian Rosencreutz tatsächlich gelebt hatte. Auch der Anthroposoph Rudolf Steiner glaubte fest an die Rosenkreuzerbewegung, datierte ihre Ursprünge in seinen Schriften ins 12. Jahrhundert und gründete zudem eine eigene Bruderschaft. Es gibt noch heute Hunderte von Reliquien, berühmte Gebäude, Personen und Symbole, die von den Gesellschaften verehrt werden. Laut einiger aktuell aktiver Rosenkreuzer-Orden waren viele historische Persönlichkeiten Mitglieder in Rosenkreuzer Orden, darunter Newton, Goethe, Benjamin Franklin, Thomas Jefferson, da Vinci und viele andere mehr. So ist es eigentlich kein Wunder, dass es auch heutzutage noch immer Gesellschaften gibt, die sich auf die Lehren der Rosenkreuzer beziehen. Mitten in Stuttgart befindet sich zum Beispiel das Rosenkreuzer Zentrum des Lectorium Rosicrucianum mit seinen Zentrumsräumen der Internationalen Schule des Goldenen Rosenkreuzes, in dem regelmäßig öffentliche Veranstaltungen angeboten werden.