Beschreibung
"Herzlichen Glückwunsch, Sie haben es geschafft. Sie sind in den Deutschen Bundestag gewählt worden. Ab heute gehören Sie zu 'denen da oben', obwohl Sie vielleicht Ihre Karriere darauf aufgebaut haben, es denen in Berlin mal richtig zu zeigen. Nun merken Sie: Die sind alle ganz nett, aber neue Herausforderungen lauern auf Sie. Ihre erste Rede im Deutschen Bundestag steht vor Ihnen wie eine schier unüberwindliche Wand. Kleiderordnungen wollen beachtet werden, auch andere Anforderungen der gesellschaftlichen Etikette. Sie dürfen sich nicht mehr umstandslos von Ihrem alten Kumpel zum Sommerurlaub auf die Yacht vor Monaco einladen lassen. Jeder Urlaub will genau durchdacht sein - die Presse könnte nachfragen. Neue Fragen tauchen auf: Wie komme ich in ebendiese Presse, und zwar mit den richtigen Themen? Wie mach ich in Berlin Karriere? Was muss ich beachten, wenn ich einen Fragebogen ausfülle? Was ist die Funktion eines Grußworts? Darf ich in Anhörungen alles fragen? Und warum bin ich eigentlich noch Mitglied in einem Fitnessclub?" Der Bundestagsabgeordnete und Publizist Matthias Zimmer hat einige vergnügliche Beobachtungen vom Rand der Politik zusammengetragen. Nicht das tagesaktuelle politische Geschäft steht dabei m Mittelpunkt, sondern Beobachtungen aus der Politik, dem Parlament und der Gesellschaft. Dabei sind ihm kleine Beobachtungen Anlass, über Veränderungen in der Gesellschaft nachzudenken. Darf man heute noch hochachtungsvoll grüßen? Warum geben wir Trinkgeld? Brauchen wir Zonen für Nichttelefonierer? Und was antworte ich als Politiker, wenn ich nach meinen drei Lieblingsbüchern gefragt werde.
Autorenportrait
Matthias Zimmer ist nach beruflichen Stationen in Bonn und Kanada 1999 nach Frankfurt am Main gekommen; dort wurde er erstmals 2009 in den Deutschen Bundestag gewählt. Politik fängt für ihn bei der Betrachtung der kleinen Dinge an. Dazu gehören auch Rituale, Zwänge und scheinbar selbstverständliche Alltäglichkeiten am Rande von Politik und Parlament, von denen der politische Quereinsteiger Zimmer unterhaltsam zu berichten weiß. Vielleicht sagt er, ist dies zielführender als die wissenschaftliche Betrachtung der Politik, die er im Studium gelernt hat und als Honorarprofessor an der Universität Köln an seine Studenten weitergibt ...