Beschreibung
Goethes Märchen von einem reisenden Taugenichts und dessen leidenschaftlicher Beziehung zu einer schönen Unbekannten beruht auf dem uralten Mythos der Verbindung eines Menschen mit einem nichtmenschlichen Wesen, der schon in der vedischen und griechischen Literatur zu finden ist. Goethe wandelte den Stoff so eigenwillig ab, dass er daraus eine 'neue Melusine' schuf. Der Icherzähler ist eine Figur aus 'Wilhelm Meisters Wanderjahre', Goethes spätem Roman, der als sein persönlichstes Werk gilt, in dem viele kleine Geschichten erzählt werden. Die phantasievolle Erzählung ist illustriert mit Farbbildern von M. Wehlau und mit Pinselzeichnungen von Arnold Bierwisch. Ein Glossar am Ende erklärt altertümliche Wörter für den Schulunterricht.
Autorenportrait
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) gehört zu den bedeutendsten deutschen Autoren in der Geschichte. Er forschte und publizierte auf den verschiedensten naturwissenschaftlichen Gebieten und war kurz als Jurist tätig. Bereits als 25-Jähriger wurde er durch den Roman "Die Leiden des jungen Werthers" in ganz Europa berühmt. Auf Einladung von Herzog Carl August trat er in Weimar in den Staatsdienst. Sein umfangreiches literarisches Schaffen umfasst Dramen, Prosa und Gedichte, autobiografische, ästhetische, kunstkritische und philosophische Schriften und Essays. Er war Vorreiter des "Sturm und Drang", einer Bewegung, die auf Gefühl und Künstler-Genie setzte anstatt auf Regelpoetik. Später wurde er zusammen mit Friedrich Schiller der wichtigste Vertreter der sogenannten "Weimarer Klassik".