Beschreibung
Erich Mendelsohn (1887-1953) beginnt seine berufliche Karriere nach dem Ersten Weltkrieg mit dem Einsteinturm in Potsdam. Mehr Monument als Labor der Relativitätstheorie, soll der Bau in einer revolutionären nie da gewesenen Formensprache das elastische Potenzial der neuen Baumaterialien Eisen und Beton ausdrücken. Nach diesem spektakulären Debüt setzt Mendelsohn vor allem im Industrie- und Warenhausbau neue aussagekräftige Akzente. Mit seinem Postulat von der funktionellen Dynamik beschreitet er eigene Wege abseits vom Mainstream des Neuen Bauens. Sein Berliner Büro gehört mit zeitweise 40 Mitarbeitern zu den größten in Europa. Nach der Flucht 1933 kommen völlig neue Bauaufgaben in anderen sozialen und kulturellen Umfeldern auf ihn zu: in London, Jerusalem und San Francisco. Ganz im Sinne seiner philosophischen Leitfigur Martin Buber setzt er auf den dialogischen Bezug zum jeweiligen Kontext.
Autorenportrait
Ita Heinze-Greenberg, Kunsthistorikerin, derzeit wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Kunstgeschichte, TU München. Verschiedene Lehrtätigkeiten, u.a. am Technion Haifa sowie an der Bezalel Akademie Jerusalem. Zahlreiche Publikationen zu Themen der modernen Architektur, insbesondere über Erich Mendelsohn, und zur Exilforschung. Seit 2009 aktives Mitglied der Erich-Mendelsohn-Stiftung, Berlin.