Beschreibung
Anna Breitenbachs Gedichte wagen den Auftritt mit wenig Worten am Leib. Fast nackt und stolz bündeln sie ihre poetische Kraft, um das Ganze zu beschwören: Dass sich lohnt, zu leben für das, was aus ihren oft dunklen Versen herausleuchtet. 2001 Thaddäus-Troll-Preis für A. Breitenbachs Roman "Fremde Leute" Zu ihrem neuen Gedichtband schreibt die führende Lyrik-Zeitschrift DAS GEDICHT 12. Jg., (2004) Nr. 12: "Anna Breitenbach beherrscht die schwierige Kunst, aus wenigen 'einfachen' Wörtern ein sinnliches Gedicht zu zaubern: "unter deinen armen / meine Fäuste / im nest // so könnten sie gut / überwintern". Ihre bisweilen scheuen und fast nackten Verse gleichen einzelnen schillernden Perlen, die Körper und Geist umschmeicheln. Naturgemäß eignet sich diese kleine poetische Form besonders zur Aufarbeitung des Themenkreises 'Liebe' und 'Erotik'. Und so verwundert es nicht, dass Anna Breitenbach gerade dann zur Unbescheidenheit neigt, wenn sie sich anderen Inhalten widmet: "setz meine / wörter / aus sieg" ("buchmacher"). Anstatt halb ironisch mit Poesie auf Gewinn zu spekulieren, wäre es für sie ein Leichtes, ganz auf ihre lyrischen Stärklen zu setzen. Denn diese können ihr tatsächlich 'Früchte' eintragen: gefesselte Leser, hingerissen von Gedichten wie dem hier zitierten: DIE WÖLFIN IST HUNGRIG sie will ihren leib zeigen unter dem fell ihre haut will sie zum händler tragen daß er sie prüfe genau gegen das licht soll er sie halten auslegen sorgsam glattstreichen mit kundiger hand die wölfin ist hungrig sie will daß man sie auslobe laut: für alle ohren"
Autorenportrait
Geboren 1952, Studium der Germanistik und Politikwissenschaft in Göttingen und Tübingen. Journalistenschule München. Reporterin und freie Autorin für den Süddeutschen Rundfunk. Lebt in Esslingen und Elmo/Italien.Seit 1979 schreibt sie Lyrik, seit 1992 Prosa. Veröffentlichungen in der Eßlinger Zeitung, den Zeitschriften "Flugasche", ndl, literaturblatt (2001); Einzelveröffentlichungen: 1995: statt karten - ein Postkartenbuch mit Gedichten in der Edition Max Müller, Stuttgart; 1997: Alte Bekannte in der Reihe Fragmente der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe. Fremde Leute ist ihr erster Roman.