Beschreibung
Dieses Buch ist ein Novum: die Geschichte des einzigen deutschen Autorentheaters und wichtigsten deutschen Opernfestivals als eine Folge von Aufführungsberichten, die einen Zeitraum von drei Jahrzehnten umspannen. Friedrich Dieckmann hat 1971 einen Band über die Arbeit des Berliner Ensembles und seines Bühnenbildners Karl von Appen vorgelegt, der zu einem Standardwerk wurde; seine biographische Collage RICHARD WAGNER IN VENEDIG erhielt 1983 den Internationalen Kritikerpreis der Stadt Venedig. Als freischaffender Autor hat er für Zeitschriften und Tageszeitungen auch in den Zeiten der deutschen Teilung von Zeit zu Zeit über Bayreuth berichten können, wo über Gräben und Mauern hinweg immer auch Künstler aus dem östlichen Deutschland in die Arbeit einbezogen waren: Sänger, Regisseure, Dirigenten, Orchestermitglieder. Dieckmanns kritische Kommentare, die hier erstmals ungekürzt erscheinen, sind erzähltes Theater, dem inszenatorischen Detail eine Aufmerksamkeit zuwendend, die es in der Normalrezension nur selten finden kann. Inszenierungen von Dieter Dorn, Jürgen Flimm, Götz Friedrich, Harry Kupfer, Christoph Marthaler, Heiner Müller, Jean-Pierre Ponnelle, dem Festspielleiter Wolfgang Wagner und anderen kommen in Sicht. Besonders eingehend ist die Arbeit jenes französischen Teams beschrieben, dem von 1976 bis 1980 eine epochale RING-Aufführung gelang.
Autorenportrait
Friedrich Dieckmann, geboren 1937, freier Schriftsteller, Essayist und Kritiker. Studium der Germanistik, Philosophie und Physik in Leipzig. Seit 1963 und wieder ab 1976 freier Schriftsteller, Essayist und Kritiker. 1972 - 76 Dramaturg am Berliner Ensemble, 1975 Silberne Medaille der Prager Quadriennale, 1983 Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste der DDR, 1983 Internationaler Kritikerpreis der Stadt Venedig. 1989 - 90 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin, 1993 Bundesverdienstkreuz, 1994 - 2000 Sprecher der Deutschen Literaturkonferenz e.V., 2002 Mitglied des Sächsischen Kultursenats, 2001 Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt, 2004 Dr. phil. h. c. der Humboldt-Universität zu Berlin. Mitglied der Freien Akademie der Künste zu Leipzig, der Akademie der Künste, Berlin, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt, des P.E.N. 1997 - 2005 Vizepräsident der Sächsischen Akademie der Künste. Er lebt und arbeitet in Berlin. Wolfgang Behrens studierte Musikwissenschaft, Philosophie und Mathematik an der Freien Universität Berlin. 2001 - 2003 wissenschaftlicher Assistent am Staatlichen Institut für Musikforschung, 2003 - 2005 Vorstandsassistent des "Preises der deutschen Schallplattenkritik" und 2005 - 2007 Redakteur der Zeitschrift Theater der Zeit.