Beschreibung
Weniges hat den Siegeszug der Naturwissenschaften seit dem 17. Jahrhunderts mehr beflügelt als das Experiment und das hierfür notwendige Instrument. Es machte Unsichtbares sichtbar, wie das Teleskop oder das Mikroskop. Es schuf eine Wirklichkeit, die lange als nicht einmal denkbar galt, wie die Luftpumpe das Vakuum. Das Instrument wurde zum Prüfstein für die Theorie, wie z. B. das Barometer, oder zu einem technischen Gebrauchsgut, wie die Braunsche Röhre im Fernseher oder als Computerbildschirm. Gleichwohl hat das Verhältnis von Instrument, Experiment und Theoriebildung erst in jüngster Zeit die gebührende Aufmerksamkeit seitens der wissenschafts-historischen Forschung erfahren. Die in diesem Band gesammelten Aufsätze bieten - gerade auch in der methodischen und thematischen Vielfalt der einzelnen Ansätze - einen repräsentativen Überblick über den gegen-wärtigen Forschungsstand. Die Gruppen, zu denen die Beiträge dieses Bandes zusammengefasst sind, sollen inhaltliche Vernetzungen schaffen und vertraute disziplinäre Einteilungsmuster aufbrechen. Nach einleitenden historiografischen und methodologischen Perspektiven folgen Fallstudien zur Rolle von Instrumenten bei der Herstellung von Wirklichkeit, zur Etablierung neuer instrumenteller Verfahren, zum Verhältnis von instrumentell vermitteltem Sehen und wissenschaftlicher Erkenntnis, zur sozialen Praxis der Instrumentation und zur Materialität der Instrumente. Die Beiträge decken den Zeitraum vom 17. Jahrhundert bis heute ab. http://www.gnt-verlag.de