Beschreibung
Je undurchsichtiger den Menschen der Weltenlauf erscheint, desto lauter erschallt der Ruf nach grundsätzlichen Erklärungen. Dabei ist die Dialektik als Erklärungsmoment wiederentdeckt worden. Was bei gerichtlichen Auseinandersetzungen als Element des Rechtbehaltens dient, wird selbst bei religiösen Autoren von Anselm Grün bis Hans Küng als logisches Muster zur Bestätigung der Existenz eines allmächtigen und grundgütigen Gottes verwendet. Zu Recht? Das Philosophieren über die Bedeutung der Emotionen, über Zeit, Raum und Kausalität sowie über die Stellung des Individuums im Rahmen der Schöpfung mag im ersten Moment für alltägliche Probleme ohne Belang sein. Aber letztlich entwickelt es unseren Blick auf das Verhältnis von Glück und Un-glück, die Lebensbilanz des Einzelnen, unsere individuelle Verantwortung, den Sinn von Bestrafung - und auf die Fragwürdigkeit der Aufstellung von Theorien im Allgemeinen.