Beschreibung
An der öffentlichen Generalprobe ging der Komponist aufs Podium und erklärte: 'Ich will, daß die Hörer dieser Symphonie verstehen, daß das >Leben< wahrhaft schön ist. Sie ist ein leidenschaftlicher Protest gegen den Tod, eine Mahnung an die Lebenden, ehrlich zu leben, bewußt, anständig, allen unedlen Taten abhold.' Die 'Symphonie des Todes', entstanden 1969, ist eines der bedeutendsten Werke von Dmitri Schostakowitsch (1906 - 1975): packende und komplexe Musik zugleich. Das macht sie besonders geeignet, die Reihe 'Hörgänge' zu eröffnen, in der jeweils ein Werk umfassend beleuchtet wird: die Lebensumstände des Komponisten; Dokumente zu Entstehung des Werks, in diesem Fall die Texte von Garcia Lorca, Apollinaire, Küchelbeker und Rilke; sowie Gespräche mit dem Dirigenten der Uraufführung, Rudolf Barschai, und dem der vorliegenden Aufnahme, Howard Griffiths. Hörgänge: Ein Buch mit CD, die miteinander produziert und aufeinander abgestimmt sind - der Text verweist mit genauen Zeitangaben auf die Aufnahme. Mit einfacher, für Laien verständlicher Sprache führt der Hörgang durch das Werk wie durch eine Ausstellung: zuhören, einhalten, nachlesen, weitergehen, vielleicht wieder zurück - mit einem Wort: Man hört in das Werk hinein und wird vertraut damit. Mit CDAufnahme 14. Symphonie von Dmitri Schostakowitsch von Zürcher Kammerorchester (ZKO)
Autorenportrait
Andreas Wernli studierte Musiktheorie und Musikwissenschaft in Zürich, wo er Dozent an Universität und Musikhochschule war. Danach leitete er die Abteilung Musik von Schweizer Radio DRS und war verantwortlich für die Musik aller Sparten - Klassik, volkstümliche Musik, Jazz, Rock und Pop. Heute arbeitet Andreas Wernli als freischaffender Musikwissenschaftler, konzipiert und moderiert Konzerte, hält Einführungen, Vorträge und Kurse, schreibt Konzertprogramme und gibt Bücher heraus, leitet Projekte im Bereich Musikmanagement und ist auch als Märchenerzähler zu hören. Von ihm sind unter anderem erschienen: 'Mirakel wirken'. Ein Lesebuch zu Mozarts Klavierkonzerten (2001); Carl Spitteler: 'Echte, selige Musik.' Musikalische Schriften (2002).