Beschreibung
"Beim Hitler hätten s´den weg! Dann tät´ er den Staat kein Geld kosten!" Mit Sprüchen wie diesem wuchs Bernd Späth in den fünfziger Jahren auf. Und so beschreibt er boshaft, humorig und dann wieder sehr ergreifend die Atmosphäre seiner bayerischen Heimatstadt Fürstenfeldbruck, wo man damals Behinderte schlicht als "Depperte" bezeichnete. Doch, siehe da, ausgerechnet sie erweisen sich in einer dramatischen Situation als die besseren Menschen. Weil sie Mitmenschlichkeit, Fürsorglichkeit und elementaren Anstand für sich selbst behalten haben. Während die sogenannten Rechtschaffenen fast durch die Bank dunkle Geheimnisse hüten. Wolfi Achinger erzählt von seinem kranken Mitschüler, dem Listl Toni. Für den Leser lässt er damit eine Zeit wieder aufleben, wo die Deutschen sich noch schwer taten mit der Demokratie, wo die Scheinheiligen Hochkonjunktur hatten, und wo der mutige Volkssänger "Roider Jackl" verehrt wurde wie eine Ikone. Jeder, der diese Zeit selbst erlebt hat, wird sie mit leichtem Schaudern wieder erkennen. Die Jüngeren aber werden eine Menge über die eigenen Ursprünge lernen.
Autorenportrait
Bernd Späth, Jahrgang 1950, erreichte 1983 als erster Deutscher die Nordspitze der Eismeerinsel Spitzbergen über das Inlandeis. Auf insgesamt fünf Expeditionen legte er Tausende von Kilometern über Packeis und Gletscher zurück, zum Teil alleine. Er lebte wochenlang einsam in einer Hütte am arktischen Eisfjord und überstand zwei Eisbärenangriffe unversehrt. Bernd Späth veröffentlichte bereits vier Romane sowie eine Novelle und mehrere sehr erfolgreiche Theaterstücke. Er lebt heute als Autor und Produzent in München.