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Martiniloben

Roman

Erschienen am 01.09.2016
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783902711588
Sprache: Deutsch
Umfang: 504
Auflage: 1. Auflage
Einband: Gebunden

Beschreibung

Mona will dem Gegeneinander in der Stadt entfliehen und zieht in ein Dorf an der Landesgrenze, wo sie sich ein sozialeres Miteinander erhofft. Doch der Schein trügt stets. Fortan pendelt sie zwischen beiden Lebenswelten und muss feststellen, dass diese sich im Innersten ähneln: Die allgemeine Stimmung, dominiert durch aktuelle gesellschaftliche und politische Ereignisse und Entwicklungen, ist von Unsicherheit und Ängsten geprägt, die einen radikalen Egozentrismus und rechte Tendenzen hervorrufen. Das Dorf entpuppt sich als ebensolche Hölle wie die Stadt - nur die Couleur ist eine andere. Der vermeintlich erstarkte Gemeinschaftssinn im ruralen Raum lässt Sozialkontrolle in manipulative Übergriffigkeit kippen: Als Mona sich für die im Dorf aufgenommenen Flüchtlinge engagiert, erfährt sie Missgunst und Ausgrenzung am eigenen Leib. Und als wäre das nicht genug, folgt ihr die eigene Vergangenheit wie ein Schatten auf Schritt und Tritt und greift in ihr gegenwärtiges Leben ein. Sie fühlt sich fremdbestimmt, der eigenen Identität beraubt und findet sich plötzlich isoliert am Rande der Gesellschaft. Derweil spitzen sich die Vorkommnisse im Dorf dramatisch zu, und zum Martiniloben, dem Fest des Jahres, dem großen ländlichen Sauf- und Fressgelage, eskaliert die Situation: Ein Verbrechen wird zum Auslöser für eine Kette an Gewaltakten. Das sich bedroht fühlende Kollektiv holt zum Befreiungsschlag aus, um sich aller Irritationen ein für alle Mal zu entledigen - denn hier am Ende der Welt hat alles seine eigenen Gesetze. Und Mona ist gefordert, ihr Leben zu retten.

Autorenportrait

Marlen Schachinger wurde 1970 geboren und lebt in Niederösterreich. Sie veröffentlichte mehrere Romane sowie Prosa, Lyrik und Essays in nationalen und internationalen Literaturzeitschriften und ist Herausgeberin mehrerer Anthologien, zuletzt des Erzählbands übergrenzen (Septime 2015). Sie hält die künstlerische Leitung des Instituts für Narrative Kunst Niederösterreich und ist Dozentin ebenda sowie an der Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft in Wien. Martiniloben ist ihr erster Roman im Septime Verlag. »Wie viele Autorinnen versammeln sich unter dem Pseudonym Marlen Schachinger? Ich schätze mindestens fünf. Die eine ist eine feministische Intellektuelle und Kämpferin erster Güte. Die zweite eine echte Stubengelehrte, die sich für so ziemlich alles interessiert. Die dritte gibt als fleißige und kollegiale Anthologistin einen Sammelband nach dem anderen heraus. Die vierte veröffentlicht Biografien, Sachbücher, Studien, Essays, Kurzgeschichten. Und die fünfte schreibt Romane, in denen sich alle fünf Frauen, die sich auf ihr gemeinsames Pseudonym geeinigt haben, regelmäßig treffen und bestens miteinander auskommen.« KarlMarkus Gauß