Beschreibung
Diese literatur- und kulturwissenschaftliche Arbeit bietet eine ausführliche Darstellung der populären Erinnerungen an Jeanne d'Arc. In der Verknüpfung von Gedächtnistheorien mit mythen- und medientheoretischen Konzepten liefert sie einen Leitfaden für die Analyse populärer Erinnerungskulturen. Die Geschichte der politischen Instrumentalisierungen Jeanne d'Arcs wird kursorisch dargestellt. Im Hauptteil wird das umfangreiche Textkorpus betrachtet. Der Untersuchungszeitraum reicht dabei von den Schullektüren der Dritten Republik, die die 'bonne Lorraine' nach 1871 als Galionsfigur der Revanche in Szene setzen, bis zu Comics und Werbemedien des 21. Jahrhunderts, in denen der medial und semantisch erfrischte >alte< Mythos der Jungfrau von Orléans längst zu einem Element des globalen Gedächtnisses geworden ist.