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Biographische Diagnostik

Jüttemann, Gerd /
Erschienen am 01.07.2011
CHF 43,80
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783899677195
Sprache: Deutsch
Umfang: 324
Auflage: 1. Auflage
Einband: Gebunden

Beschreibung

Eine spezifisch menschliche Fähigkeit und Neigung besteht darin, Entwicklungen wahrzunehmen, in Entwicklungen zu denken und Entwicklungen sowohl rückbetrachtend als auch vorausschauend in ihrer immanenten Logik zu beurteilen. Diese diachron-diagnostische Kompetenz, die wir im Alltagsleben vielfältig anwenden, ist auch in wissenschaftlicher Hinsicht von zentraler Bedeutung. In der Psychologie spielte die Diagnostik von jeher eine große Rolle. Nach Ansicht mancher Geschichtsschreiber des Fachs war sie sogar für die Begründung der Disziplin ausschlaggebend. Das gilt vor allem für den psychometrischen Ansatz, weil sich gerade das Messen von Eigenschaften als eine vielfältig nutzbare Methode erwies. Zwar wird generell die Meinung vertreten, zu einer psychologischen Untersuchung gehöre auch eine Exploration, doch dieser Teil des diagnostischen Geschehens wird oft relativ stiefmütterlich behandelt, und vor allem die biographische Analyse kommt in diesem Kontext häufig zu kurz. Zudem fehlt es an einem Überblick über prinzipiell einsetzbare Explorationskonzepte. In dem hier vorgelegten Band wird u.a. versucht, diese Lücke zu schließen. Die 33 Einzelbeiträge enthalten zahlreiche Vorschläge, die jedoch nicht nur die psychologische Praxis berühren, sondern zum Teil auch auf forschungsspezifische Verwertungsperspektiven verweisen. Die biographische Diagnostik dürfte auch in grundlagenwissenschaftlicher Hinsicht in zunehmendem Maße als ein adäquater und sogar entscheidend wichtiger Zugang zum Gegenstand der Psychologie erkennbar werden. Das Titelbild, nach der Graphik "Bond of Union" von Maurits Cornelis Escher, zeigt - in Form eines Möbiusbands - zwei einander zugewandte, zugleich von einander und in sich getrennte Köpfe. Biographische Diagnostik bildet zwar, so ist zu hoffen, keine unendlich in sich zurücklaufende Schleife, wohl aber stellt sie für Psychologinnen und Psychologen eine unendliche, immer aufs Neue zu lösende Aufgabe dar.