Beschreibung
Annelies Strba (geb. 1947) zeigt die heilige Maria nicht als Mutter Gottes, sondern als ideale Vertreterin ihres Geschlechts. Die Fotokünstlerin zeichnet ein Bild der Weiblichkeit, das die einst religiöse Intention in eine abstrakte Sphäre hebt. Die digitale Entfremdung, die fast ekstatische Farbgebung inszenieren eine Projektionsfläche für Emotionen. Strba macht sich die Madonnen zu eigen, blendet das Transzendente aus und konzentriert sich auf die empathische Betonung der Mutter-Kind-Beziehung. Mit der Wahl Marias legt Strba die Rolle der Frau als schmerz- und verlusterfahren an, aber auch geprägt von Reinheit und Güte. Waren diese Facetten ursprünglich noch in der Komposition und Mimik angelegt, verfremdet die Künstlerin sie durch Farbfilter sowie die Aufhebung von Konturen - die sich auflösenden Figuren verlieren sich in ihrer eigenen Leuchtkraft.