Beschreibung
Für den Kölner Kurfürsten Josef Clemens bereiste der Generalvikar Johann Arnold de Reux in den Jahren 1716 und 1717 weite Gebiete im Herzogtum Westfalen. Sein Ziel war es, nach langdauernden Kriegen eine Bestandsaufnahme der religiösen Verhältnisse zu bekommen und sich ein Bild über die Durchsetzung der Katholischen Reform nach den Vorgaben des Konzils von Trient zu machen. Die Erkenntnisse seiner Visitationen sind umfangreich dokumentiert. Die Auswertung und wissenschaftliche Kommentierung dieser Quellen zeichnet 300 Jahre nach ihrer Entstehung ein ausgesprochen differenziertes Bild der religiösen Verhältnisse in einem Nebenland des Kölner Kurfürsten, in dem sich starke vortridentinische Traditionen und reformatorische Überbleibsel mit offiziellen katholischen Glaubensvorgaben und ersten Ansätzen der Aufklärung bunt vermischen.
Autorenportrait
Reinhard Müller, Jg. 1960, Studium der Geschichte und Philosophie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn, Organisationsprogrammierer für Kommunikations- und Datentechnik, diverse Aufsätze zur westfälischen Regionalgeschichte sowie Veröffentlichungen zu Kirchenvisitationen.