Beschreibung
Nachdem Johannes Heinrichs im Gesamtansatz seiner "Philosophischen Semiotik" großen Wert darauf legte, Handeln und Sprache nicht länger zu vermischen, fließen Handlungstheorie und Sprachpragmatik auch in diesem 3. Band keineswegs einfach zusammen. Wohl aber kommen sie zu einer überraschenden Synthese. Sprache bleibt ein Meta-Handeln - und ist allein in dieser dritten, der interpersonalen Dimension zugleich unmittelbar Handeln. Den großen Gattungen des Handelns entsprechen auf Sprachebene: Informations-, Ausdrucks-, Wirkungs- und Rollenpragmatik. Aus diesen Hauptstämmen ergibt sich - nach dem bewährten reflexionslogischen Gliederungsprinzip (wonach Searle wohl suchte) - erstmals eine detaillierte Sprechakttypologie (Teil I). In Teil II wird ein darüber noch hinaus gehendes Instrumentarium der Gesprächsanalyse geboten. Nur die Reflexionslogik der interpersonalen Spiegelung, so lautet die Grundthese, kann Rekonstruktion gerade unserer alltäglichsten Gesprächserfahrungen leisten. Geht das also gleichzeitig: logisch streng und erfahrungsnah? Und kompatibel mit den wichtigsten Erkenntnissen führender Sozialpsychologen? Ein unverzichtbares Handbuch für alle, die Sprechen und Dialogpraxis analysieren oder einfach besser verstehen wollen. "Die Publikationen von Prof. Johannes Heinrichs habe ich bereits in den achtziger Jahren und seither immer wieder gelesen, weil sie mir, von der Konzeption, der detaillierten Entfaltung der Handlungs- und der Sprachtheorie her, nicht nur inhaltsschwer, sondern einfach richtungweisend erscheinen: Endlich eine gelungene Überbrückung der leidigen Kluft zwischen philosophischer Grundlagentheorie und praktisch verwendbarer Linguistik!" (Prof. Dr. Annemarie Schmid, Universität Innsbruck, em. Universitätsprofessorin für Übersetzungswissenschaft) "Hier ist das Sprachdenken der Zukunft im Entstehen begriffen. Was Leibniz und Herder noch als fernes Ziel vorschwebte, liegt demnächst vor: die vollständige Ausformulierung der allen Sprachen zugrundeliegenden Strukturen. Wo die bisherigen Semiotiken zurückgeschreckt sind, vor dem komplexeren Zeichensystem der Sprache, nimmt Johannes Heinrichs den Faden auf." (Prof. Dr. Roland Duhamel, Antwerpen; Vorsitzender des belgischen Germanistenverbandes, Vorstandsmitglied des Vereins Deutsche Sprache)