Beschreibung
In einer internationalen Auswahl präsentiert Poeten, Chronisten, Rebellen zeitgenössische Dokumentarfilmemacher und -innen aus aller Welt mit ihren vielfältigen ästhetischen Ansätzen und gesellschaftspolitischen Anliegen. Ein "Netz" aus Querverbindungen wird sichtbar, von Japan bis Kolumbien, von Australien bis Österreich. Missverständliche Vorstellungen vom Dokumentarfilm als "objektiv" und "Repräsentation der Wirklichkeit" werden hinterfragt und relativiert. Denn nicht zuletzt ist die Frage nach dem Genre selbst Thema von Poeten, Chronisten, Rebellen. Nach einer turbulenten historischen Entwicklung entlang filmtechnischer Neuerungen, die in den avantgardistischen Strömungen Cinéma Vérité und Cinéma Direct kulminierten, über die besonders vom Fernsehen geprägte Erwartungshaltung á la "Nachrichten von der Wirklichkeit" bis hin zur jüngsten Renaissance des Dokumentarfilms auf Filmfestivals und zunehmend auch in der Kinolandschaft: Dieses Genre und seine hier vorgestellten ProtagonistInnen zeichnen sich in erster Linie dadurch aus, dass sie widerspenstig bleiben, sich nicht einordnen und benützen lassen, sondern mit filmischen, künstlerischen Mitteln Gesellschaftskritik, Regierungskritik, Geschichtsaufarbeitung betreiben und Position beziehen. In der Auswahl befinden sich unter anderen Richard Dindo, Heddy Honigmann, Avi Mograbi, Ulrich Seidl, Dennis O'Rourke, Rithy Panh, Kim Longinotto, Trinh Min-ha, Thomas Heise, Volker Koepp und Patricio Guzmán. Ein exklusives Interview mit dem Dokumentarfilmspezialisten Michael Rabiger stützt den theoretischen Rahmen