Beschreibung
Traumatisierungen spielen bei der Entstehung schwerer Neurosen (z.B. Borderline- und narzisstische Persönlichkeitsstörungen) eine zentrale Rolle. Sie wurden allerdings in Psychiatrie und Psychoanalyse lange Zeit sowohl in der Theorie wie auch in den Anweisungen zur Behandlung sträflich missachtet. Die Autorin legt eine originelle und tief durchdachte Forschungsarbeit vor. Sie fasst bisherige psychotraumatologische Konzepte und Modelle zu einem "Trauma-Integrationsmodell" zusammen. Dieses Modell liegt ihrer vergleichenden Untersuchung von Behandlungssequenzen aus drei analytischen Langzeitbehandlungen von traumatisierten Patienten zugrunde. Durch den Vergleich wird es möglich, Veränderungsprozesse in allen Phasen nachzuvollziehen. Und es lässt sich eine traumaspezifische Dynamik von einer Konfliktdynamik unterscheiden, wie sie für die Behandlung sogenannter "neurotischer Störungen" typisch zu sein scheint. Die Ergebnisse zeigen, welches therapeutische Vorgehen in welcher Behandlungsphase für traumatiserte Patienten angezeigt ist. "Es ist ein wunderbares Werk, das zur bedeutsamen psychoanalytischen Literatur der Gegenwart zu zählen ist." (aus dem Vorwort von Prof. Dr. León Wurmser)