Beschreibung
Ophiolatreia, die Anbetung der Schlange, ist neben der Verehrung des Phallus eine der bemerkenswertesten, und auf den ersten Blick unerklärbarsten Formen der Religion welche die Welt kennt. Ihre Natur wird so mysteriös wie ihre Universalität bleiben, bis die wahre Quelle der sie entsprungen ist getroffen und verstanden werden kann. Denn was die Menschen in einem Objekt, wie diesem Reptil sehen konnten, um diesem Verehrung zu erweisen, ist eines der schwierigsten Probleme für das man eine Erklärung finden kann. Es gibt jedoch kaum ein Land der antiken Welt, wo man nicht ihre Spuren findet. Jedes bekannte mythologische System durchdringend, hinterließ sie Beweise ihrer Existenz und ihrer Größe in der Form von Monumenten, Tempeln und Tonarbeiten von kompliziertestem und kuriosestem Charakter. Babylon, Persien, Hindustan, Ceylon, China, Japan, Burma, Java, Arabien, Syrien, Kleinasien, Ägypten, Griechenland, Italien, Nord und West Europa, Mexiko, Peru, Amerika - sie alle liefern reichlich Beweise von ein und demselben Resultat indem sie, wo immer sie auch gefunden worden sind, hin zur allgemeinen Herkunft der heidnischen und magischen Systeme weisen. Ob die Anbetung das Ergebnis von Angst oder Respekt war, ist eine Frage die sich natürlicherweise zur Genüge präsentiert. Indem wir versuchen sie zu beantworten, werden wir mit der Tatsache konfrontiert, dass an einigen Orten, beispielsweise in Ägypten, ihr Symbol einen guten Dämon darstellte, währenddessen es in Indien, Skandinavien und Mexiko ein Symbol des Bösen war. Es wurde festgestellt, dass in wärmeren Gebieten der Erde, wo diese Kreatur der schrecklichste Feind des Menschen ist den man sich nur vorstellen kann, die Schlange als mythologischer Begleiter des Bösen betrachtet wurde, was nicht zu überraschen scheint. Aber das sie in eisigen und temperierten Gebieten der Erde, wo sie zu einem unbedeutenden Reptil schrumpft, ohne Macht um alarmierend zu sein, sie in gleicher Weise betrachtet wurde, ist eine Tatsache die nicht durch natürliche Ursachen erklärt werden kann. Die Einheitlichkeit der Bräuche kann einzig und alleine nur die Zusammengehörigkeit des heidnischen und magischen Aberglaubens als zufriedenstellende Erklärung liefern, trotz örtlich ungleicher Gegebenheiten.
Autorenportrait
Eigentlich wird dieses Buch allgemein Hargrave Jennings zugeschrieben. Dieser wurde sogar in einem Werk von Gustav Meyrink namentlich erwähnt (Der Opal). Er wurde allgemein respektiert und war ein angesehener Gelehrter in Sachen der Mystik. Jennings beanspruchte für sich der erste Forscher für das okkulte Lernen in den verschiedenen okkulten Kategorien zu sein. Auch der O.T.O. stellte aus seinem Werk Lehrschriften zusammen. Er studierte die Arbeiten von Bulwer- Lytton, Richard Payne Knight, Jacob Boehme, Robert Fludd, Godfrey Higgins und anderen und war aktiv beteiligt an dem Wiederauferstehen der Rosenkreuzer im späten 19. Jahrhundert.