Beschreibung
Dieser Band vereinigt eine Gruppe von Artikeln, die frühneuzeitliche Theorien der zusammengesetzten Substanzen und ihre Bedeutung für frühneuzeitliche Auffassungen der Natur von Pflanzen und Tieren untersuchen. Die Metaphysik der zusammengesetzten Substanzen liegt verschiedenen Themen in der frühneuzeitlichen Ontologie der Lebewesen zugrunde. So wurde sie angewendet in Erklärungen der Komplexität und Einheit eines Lebewesens, in Konzeptionen der Struktur von Pflanzen- und Tiersamen, in Erwägungen zur Natur und Wandelbarkeit von biologischen Arten, in physiologischen Theorien der Rolle der Imagination in der biologischen Reproduktion, in der Charakterisierung von Entitäten und Prozessen, die für Krankheiten verantwortlich sind, und in Überlegungen zum Verhältnis zwischen Lebewesen und göttlicher Kausalität. Obwohl die Metaphysik der zusammengesetzten Substanzen von ihrer Inspiration her auf vormoderne Muster zurückgeht, spielt sie eine noch nicht ausreichend verstandene Rolle in the Entwicklung der modernen Philosophie. Dieser Band konzentriert sich deshalb auf Denker, die als Übergangsfiguren paradigmatisch sind-als Figuren, die dazu beitragen können, den komplexen Prozess zu verstehen, in der mittelalterliche, nicht-mechanistische Konzeptionen der Struktur von Lebewesen in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts von mechanistischen Konzeptionen ersetzt wurden.
Autorenportrait
Andreas Blank (1968) lehrt Philosophie an der Universität Paderborn. Er war Visiting Fellow am Center for Philosophy of Science, University of Pittsburgh, USA, am Cohn Institute for the History and Philosophy of Science and Ideas, Tel Aviv University, Israel, an der Herzog-August-Bibliothek, Wolfenbüttel, und am Jacques Loeb Center for the History and Philosophy of the Life Sciences, Ben-Gurion University, Be'er-Sheva, Israel. Er ist der Autor von Der logische Aufbau von Leibniz' Metaphysik (2001) und Leibniz: Metaphilosophy and Metaphysics, 1666-1686 (2005).