Beschreibung
Weder in der Philosophie, noch in der Kunst geht es um Beweis oder Meinung. Es geht um eine Setzung, um Behauptung. Die Behauptung unterscheidet vom Beweis und der Meinung, dass sie ohne Gewissheit auskommen muss. Behauptungsphilosophie ist Philosophie im Ungewissen. Sie überschreitet die Modalitäten herkömmlichen Denkens, wie Reflexion, Begründung, Argument. Es geht darum, als Subjekt im Ungewissen eine Wahrheit zu berühren und dieser Berührung eine Form zu geben, Sprache. Wahrheit ist der Name für die Grenze der Tatsachenwelt. Es gibt Philosophie nur als Kontakt zu dieser Grenze, als eine den Imperativen des Faktischen entzogene Behauptung. Die Wahrheits-Berührung muss der Meinungs-Gewissheit und dem Tatsachen-Obskurantismus gleichermaßen widerstehen. Sie ist Berührung des Unberührbaren und macht aus dieser Berührung eine Lebensform.