Beschreibung
"Hadwiger wird noch nach Jahren lebendiger sein, als die wohlbehaltenen Leichen, die heut unterm Strich die Düfte ihres Leichentums ausströmen", schrieb Franz Pfemfert 1911, im Todesjahr des frühvollendeten 32jährigen Victor Hadwiger. Doch außer einigen erfolglosen Versuchen am Ende des expressionistischen Jahrzehnts, dem Prager Dichter ein Publikum zu verschaffen, war kaum noch die Rede von diesem zornig-romantischen enfant terrible mit der "dadaistisch-anarchistischen Grimasse". Die beiden wichtigsten Prosatexte Hadwigers werden hier nach den einzigen, heute fast unauffindbaren Liebhaberausgaben mit extrem niedriger Auflagenhöhe in den 1920er Jahren erstmals einem breiterem Lesepublikum wieder zugänglich gemacht.
Autorenportrait
Jörg Drews (1938-2009). Studierte Germanistik, Anglistik und Geschichte in Heidelberg, München und London und wurde 1966 mit einer Dissertation über Albert Ehrenstein promoviert. Redakteur und Literaturkritiker bei der "Süddeutschen Zeitung". Seit 1973 Professor für Literaturkritik und Literatur des 20. Jh. an der Universität Bielefeld. Forschungsschwerpunkte: Arno Schmidt (Hg. des "Bargfelder Bote"); Johann Gottfried Seume (1995 Gründer der Johann-Gottfried-Seume-Gesellschaft zu Leipzig); seit 1977 Mithrsg. der "Frühen Texte der Moderne"; Mitbegründer des Bielefelder Colloquiums Neue Poesie; seit 2002 Vorsitzender der Jury des Hörspielpreises der Kriegsblinden.