Beschreibung
Der "Maler des Memellandes", Karl Eulenstein, wäre 1992 100 Jahre alt geworden. Aus diesem und dem Anlass seines 10. Todestages erscheint die vorliegende Monographie, die den eigenwilligen Lebens- und Schaffensweg Eulensteins nachzeichnet. In Memel geboren, entdeckte er nach einer kaufmännischen Lehre und Soldatenzeit im Ersten Weltkrieg sein zeichnerisches Talent. Nach dem Studium an der Königsberger Kunstakademie zog Eulenstein nach Berlin, wo er bis 1981 lebte. Seine geliebte Heimat Ostpreußen besuchte Eulenstein bis 1944 jedoch regelmäßig und verarbeitete die vielfältigen Eindrücke in seinen Bildern, besonders die Kurische Nehrung und das Memelgebiet. Die im frühen Werk in dunklen, erdigen Farbtönen leuchtenden Bilder standen nach 1945 im Zeichen immer stärkerer Stilisierung und Abstraktion, verbunden mit hellerer und bunterer Farbgebung, was ihm in Fachkreisen den Ruf eines "Spätexpressionisten" einbrachte. Zahlreiche Schwarzweiß- und Farbabbildungen im Katalogteil dokumentieren Eulensteins beeindruckende künstlerische Entwicklung, deren Bedeutung für die Gegenwartskunst bisher viel zuwenig beachtet wurde.