Beschreibung
Christian IV. (1577-1648), König von Dänemark und Herzog von Schleswig und Holstein, gilt als der nationale König schlechthin. Auch nach 365 Jahren ist seine Popularität in Dänemark ungebrochen, obwohl er bei seinem Tode ein politisches und ökonomisches Chaos am Ende des Dreißigjährigen Krieges hinterließ. Dennoch galt er schon zu Lebzeiten vielen als treu sorgender, wenn auch strenger Landesvater. Später glorifizierten Historienschreiber und Romantiker den Herrscher als großen guten König - er wurde zur Legende, zum Mythos. Erstmalig liegt nun eine vergleichende kritische Sicht Christians IV. in deutscher Sprache durch den Nordeuropahistoriker Jörg-Peter Findeisen vor. Der Autor entwirft ein differenziertes Bild des großen Königs - zwischen Kampfesmut und Naivität, Reformwillen und Scheitern, blockierendem Reichsrat und selbstbewusstem Herrschen - zwischen Mythos und Wahrheit.
Autorenportrait
Prof. Dr. sc. phil. Jörg-Peter Findeisen, geb. 1943, war von 1988 bis 1993 Ordinarius für Geschichte der Neuzeit an der Universität Jena, wirkte dann im Auftrag des Deutschen Akademischen Austauschdienstes als Gast- bzw. Honorarprofessor an verschiedenen schwedischen und der Jagellonen-Universität Krakau, lebt und lehrt heute in Trier. Er ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur skandinavischen Geschichte bzw. dem Dreißigjährigen Krieg.