Beschreibung
Diese interdisziplinäre Untersuchung zweier exemplarischer Werke der sogenannten Migrationsliteratur erarbeitet den Zusammenhang von Schreiben und Bildung und die Prozesshaftigkeit und Unabgeschlossenheit von Identitätsentwürfen in unserer heutigen von Flüchtlings- und Migrationsthematik bestimmten postmodernen und postkolonialen Gesellschaft. Dabei führen uns die Selbstnarrationen von Sumaya Farhat-Naser und Hussain Al-Mozany die Komplexität eines literarischen Werkes und die damit verbundenen Entwicklungsprozesse bei der Identitätsbildung, der Verarbeitung einschneidender Erlebnisse, der Bildung von Zugehörigkeiten, der Entwicklung von Handlungsstrategien und der Wahl der Sprachheimat vor. Entsprechend der Komplexität und Mehrdimensionalität der Texte erfolgt die Analyse mit einem interdisziplinären Forschungsinstrumentarium, indem die Kombination narratologischer Methoden, postkolonialer Analyse, diachroner Betrachtungsweise und des kontrapunktischen Vergleichs im Sinne des New Historicism die Werke re-individualisiert und die Lebendigkeit und Unabgeschlossenheit dieser komplexen Selbstnarrationen aufzeigt. In der heutigen, durch Migration geprägten Gesellschaft können solche Texte zu einem besseren Verständnis des Migrationsprozesses beitragen und sollte Pflichtlektüre an Schulen sein.
Autorenportrait
Claudia El Hawary studierte Diplom-Erziehungswissenschaft mit den Nebenfächern Psychologie und Soziologie und dem Schwerpunkt Interkulturelle Kommunikation und Bildung an der Universität Köln. Die vorliegende Dissertation erfolgte am Institut für vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften im Bereich der Interkulturellen Bildungsforschung der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität Köln. Seit Mai 2015 ist Frau El Hawary als Projektassistentin am Annemarie-Schimmel-Kolleg der Universität Bonn tätig.