Beschreibung
Ihre Bilder bezeichnet Beate Müller selten als Fotos. Bereits der Titel ihrer ersten Publikation Lichtbilder gibt einen Hinweis darauf, wie man sich ihren Arbeiten anders nähern kann, als mit einem medial geschulten Blick für Fotografie. Entgegen einer Betrachtungsweise, mit der Fotos schnell und routiniert auf Informations- und Attraktionswert "gelesen" werden, fordern die Aufnahmen von Müller zu aufmerksamem und ausgiebigem Hinschauen auf. Sie befragen, was und wie man sieht. In unprätentiösen Momentaufnahmen und scheinbar banal alltäglicher Umgebung spürt Müller feinsten Farbnuancen, Texturen von Oberflächen und zeichenhaften Umrisslinien nach. Karge Stillleben, auf der Fahrt aufgenommene Landschaftsimpressionen ebenso wie Blicke durch Fenster und Spieglungen nehmen Bezug auf traditionelle Themen der Malerei, hier interpretiert mit den Mitteln der Fotografie. Seit 2010 zeigt Müller ihre spontan entstehenden und möglichst geringfügig bearbeiteten Fotografien öffentlich und stößt auf große Resonanz und ein offenbares Bedürfnis nach Bildern, die das Spektakuläre im Naheliegenden zeigen.