Beschreibung
Mit dem australischen Künstler Leigh Bowery (1961-1994) widmet sich diese Publikation einem der schillerndsten Grenzgänger der Londoner Club-, Mode- und Kunstszene der 80er und 90er Jahre. Bowery machte seine Sexualität zum ästhetischen Ausdrucksmittel und benutzte dabei bewusst den eigenen Körper als künstlerisches Medium. Seine Verkleidungen, Maskeraden, Travestien untersuchen die Begriffe Mode und Körper in ihren Grenzbereichen zu unterschiedlichsten gesellschaftlichen Feldern. Seine körperliche Massigkeit nimmt Bowery zum Ansatzpunkt eines extrovertierten und extravaganten Körperkults, in dem sich Konzepte von Hässlichkeit und Schönheit, von gesellschaftlicher Normiertheit und Grenzüberschreitung überkreuzen. Das Ergebnis war eine Kunstfigur, die in unterschiedlichen Bereichen rezipiert wurde. So ließ sich Lucian Freud von Bowery zu einigen seiner faszinierendsten Aktdarstellungen inspirieren. Ausstellung und Publikation zeichnen vor allem auch die zahlreichen künstlerischen Kooperationen nach, die ihn u. a. mit Cerrit Wyn Wevans oder Fergus Greer verbindet und die sein Werk wesentlich beeinflusst haben.