Beschreibung
250 Abbildungen, darunter 162 schwarz-weiß und 73 farbige Fotos, 7 schwarz-weiß Zeichnungen Aus dem Vorwort: Mühlhausen die einst Freie Reichsstadt mit dem historischen Stadtkern - liegt im "Herzen Deutschlands". Von Mühlhausen erreicht man Harz, Kyffhäuser, Eichsfeld, Thüringer Wald und Thüringer Becken und damit auch die Städte Eisenach, Erfurt, Gotha, Jena und Weimar. Es wird behauptet, in Mühlhausen waren einst siebzehn Kirchen und Kapellen vorhanden und zehnmal soviel Gasthäuser. Im Mittelalter galt es - beeinflusst vom Gedanken christlicher Nächstenliebe - Reisenden Gastrecht und Schutz zu gewähren, zumal Fremde damals rechtlos waren. In den Städten befanden sich die Gasthöfe oft an Märkten, Stadttoren und Hauptstraßen. Die Gasthausschilder zeigten Wappen (Bär, Löwe, Kreuz), Zunftzeichen (Brezel, Ochse, Hirsch) oder Attribute der Heiligen Drei Könige (Krone, Stern, Mohr).Die Unterkünfte wiesen oft nur einen Aufenthalts- und Speise- und einen großen Schlafraum mit Stroh oder Laubsäcken auf. Die Gasthäuser bedurften der Erlaubnis der Stadtobrigkeit und unterlagen strenger behördlicher Kontrolle.Seit dem 15. Jahrhundert waren die Wirte verpflichtet, die Namen der Gäste der Obrigkeit zu melden. Mit dem regelmäßigen Postverkehr seit dem 15. Jahrhundert entstanden größere Gasthäuser an Haltpunkten und wichtigen Fernstraßen. Die Gäste waren freundlich aufznehmen und zu festgesetzten Preisen zu verpflegen.Die Befugnis Bier zu brauen, war unmittelbar mit dem Grundeigentum verknüpft und damit Wohlhabenden vorbehalten. 1802 gab es in Mühlhausen 441 Häuser mit "Braugerechtigkeit". Die Bürger brauten ihr Bier unter Aufsicht eines Braumeisters und seiner Brauknechte. Eines der fünf reichsstädtischen Brauhäuser war dafür zu nutzen, darunter das in der Wahlstraße 69. "Bierrufer" verkündeten von den Biersteinen an der Marien- und Blasiuskirche, wo frisches Bier zu haben sei. Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden die ersten großen Privatbrauereien Chr. Benj. Kersten (1816, Görmarstraße 7), Chr. Gottl. Weymar (1832, Erfurter Straße) und Chr. Weymar (1865, An der Burg). Da in Mühlhausen zeitweilig nicht weniger als sechzehn Brauereien vorhanden waren, verfügten die meisten über eigene Bierstuben.Ende 1903 lebten in Mühlhausen 34 429 Einwohner. Diesen war es möglich, 33 Gastwirtschaften, 68 Schankwirtschaften mit Branntweinausschank und sieben Schankwirtschaften ohne Branntweinausschank aufzusuchen. Die einstigen und noch vorhandenen Gaststätten werden in alphabetischer Reihenfolge in einem Überblick vorgestellt, das heißt: nur die bis 1990 bereits vorhandenen. Im ersten Kapitel wird auf 50 gastronomische Einrichtungen in der Mühlhäuser Innenstadt und im zweiten auf über 60 in den Vorstädten verwiesen. Im dritten Kapitel werden 15 Ausflugslokale in der näheren Umgebung vorgestellt. Bewusst wurden teilweise auch einige biographische Fakten von den Hoteliers, Wirtsleuten und Pächtern aufgenommen. Diese können manche verwandtschaftlichen Beziehungen zu Zeitzeugen und Lesern erhellen.Die nach 1990 neugegründeten Gasthäuser bleiben unberücksichtigt, desgleichen einstige Betriebskantinen und die Gaststätten in den eingemeindeten Ortsteilen, wie in Felchta, Görmar und Windeberg. Als erstes werden die neueren und bekannten Bezeichnungen der Gaststätten genannt und danach die früheren. Die vorangestellten Präpositionen "Zum." bzw. "Zur." und Bezeichnungen "Hotel." bzw. "Cafè." werden in den Verzeichnissen weggelassen, um sich leichter informieren zu können. Der Anhang enthält unter anderem einen Überblick über prominente Gäste, ein Verzeichnis der gatrono-mischen Einrichtungen und ein Personenregister.Grundlagen für die aufwändigen Recherchen waren neben Befragungen von Zeitzeugen: Hausakten, Schankgenehmigungen, Mühlhäuser Adressbücher und Beiträge, die im Stadtarchiv Mühlhausen eingesehen werden durften. A. Mühlhäuser Gaststätten in der Innenstadt"Alte Wache" (Zur)/ "Frühstücksstube Buber/Hippius" Untermarkt"Blättermann"/ "Burgstube
Autorenportrait
Dieter Fechner wurde 1936 in Sorau in der Niederlausitz geboren. Er lebt seit 1946 in Mühlhausen/Thüringen und besuchte von 1953 bis 1957 das Institut für Lehrerbildung in Erfurt und unterrichtete anschließend bis 1968 in Lengefeld im Kreis Mühlhausen. Von 1966 bis 1970 absolvierte er ein Fernstudium für das Fach Deutsche Sprache und Literatur an der Pädagogischen Hochschule Erfurt. In den Jahren von 1968 bis 1990 war er als Fachlehrer und neun Jahre als stellvertretender Direktor in Bickenriede im Eichsfeld tätig. Daneben widmete er sich regionalgeschichtlichen Themen und veröffentlichte zahlreiche Bücher und Schriften.