Beschreibung
'Im Ringen um die Erneuerung marxistischen Denkens in praktischer Perspektive wurden in den 1970er Jahren die Erkenntnisinteressen und nicht wenige der Begriffe geschärft, die inzwischen tragend sind für das Projekt des Historisch-kritischen Wörterbuchs des Marxismus. Ausgefochten wurde dieses Ringen auf dem Terrain der Klassiker, deren Leitlinien der Marxismus-Leninismus politisch umzusetzen beanspruchte. Angesichts seiner ideologischen Realitätsabgehobenheit und praktischen Preisgabe in der Umsetzung dieses Anspruchs ging es in einem immer auch ironisch zu verstehenden Sinn um immanente Kritik. Einzugreifen war an den Bruchstellen zwischen dem Gedankenmaterial, aus dem dieses Imaginäre sich aufbaute, und seiner wirklichen Basis. Viele der hier gesammelten Beiträge waren ursprünglich für einen dritten Band des Pluralen Marxismus vorgesehen. Von den einen vor 1989 als ketzerisch abgelehnt, von den anderen als befreiend empfunden, dabei auf der Linken kaum jemanden gleichgültig lassend, ist inzwischen sowohl der widerständige wie der befreiende Sinn dieses programmatischen Titels verblasst. Die Probleme stellen sich heute anders, und neben der Analyse der sich rasant verändernden politisch-ökonomischen Verhältnisse steht auf theoretischem Gebiet die Erneuerung der an Marx anschließenden Philosophie der Praxis im Einklang mit der Kritik der politischen Ökonomie und der Analyse der gesellschaftlichen Naturverhältnisse auf der Liste der Agenda. Als Vorschule und polemisches Laboratorium der vorbereitenden Bearbeitung dieser Aufgaben mögen diese aus einer anderen Zeit stammenden Texte gelesen werden.' (Vorwort von W. F. Haug, Oktober 2016)