Beschreibung
In diesem Buch bringt Karen Horney ihre fundierten Kenntnisse zum Thema Weiblichkeit aus ihren Erfahrungen als Psychotherapeutin zur Sprache. Frigidität, Monogamie, Mutterschaftsprobleme, weiblicher Masochismus und neurotisches Liebesbedürfnis werden diskutiert. Dabei denkt sie an Frauen, die sich unglücklich, haltlos und deprimiert fühlen, wenn sie nicht einen Menschen haben, der ihnen ergeben ist, der sie liebt oder der irgendwie für sie sorgt und an Frauen, bei denen der Wunsch zu heiraten einen zwanghaften Charakter angenommen hat. Und im gleichen Beitrag begegnen wir Karen Horneys Würdigung des Menschen: nicht mehr als Mann oder Frau. In unserer Kultur ist der wichtigste der neurotischen Konflikte der zwischen einem zwanghaften und rücksichtslosen Streben, unter allen Umständen der Erste zu sein, und dem gleichzeitig bestehenden Bedürfnis, von allen Menschen geliebt zu werden.
Autorenportrait
Karen Horney (1885-1952), die aus Hamburg stammende Ärztin und Psychoanalytikerin, war Schülerin von Karl Abraham, emigrierte 1932 in die Vereinigten Staaten und leitete dort das American Institute of Psychoanalysis. Als eine Hautvertreterin der Neopsychoanalyse setzt sich die Autorin kritisch mit den Erkenntnissen Freuds auseinander. Sie beschreibt erstmals in der Tiefenpsychologie die Entstehung der Neurosen als Ergebnis soziologischer Faktoren. Dies macht den Weg frei für ein besseres Verständnis von Neurosen, das sie in ihrem umfangreichen Lebenswerk Schritt für Schritt entwickelt.