Beschreibung
Kaum ein Begriff in der Pädagogik ist in der kurzen Zeit, seit er Eingang in das Fach genommen hat, derart inflationiert worden, wie der der Inklusion. Das in einer kaum noch zu überschauenden Fülle von Publikationen und auch hinsichtlich von Forschungsprojekten, deren Ergebnisse allein darauf bezogen kaum aussagekräftig sind. Es drängt sich auf, dass nach dem Motto: "Hier wird geforscht und nicht gedacht" Konstrukte kreiert werden, die in der Sache nicht weiterführen. Das vorliegende Buch setzt sich mit dem Begriff der Inklusion in der Spanne einer theoretisch bleibenden Utopie und einer Apologetik des Bestehenden auseinander. Dies als Beitrag zur Klärung des Bedeutungsgehaltes von Inklusion, die im Pragmatismus ihrer Integration in die bestehende ausgrenzende und segregierende Praxis des institutionalisierten Bildungssystems, der einen Inklusionismus schafft, der nahezu kritiklos dem Mainstream der Umwandlung von Humanressourcen in Humankapital und der sich darin realisierenden Macht- und Herrschaftsverhältnisse folgt und im Sinne Basaglias zum "Befriedungsverbrechen" wird. Die Arbeit entfaltet das Erfordernis einer radikal solidarischen Position gegenüber den Ausgeschlossenen bzw. von Ausschluss Bedrohten und fokussiert so die Kernsubstanz der Inklusion auf die Realität herrschaftsförmiger und Ungleichheit produzierender Exklusionen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sind zentrale Momente der erforderlichen Transformation des bestehenden Bildungssystems in ein inklusives und bis in die didaktischen Dimensionen hinein. In den Nebeln der Euphemisierung der Inklusion vermag dieses Buch ein orientierender Leuchtturm zu sein.