Beschreibung
Die Diskussion über Familienzentren, in der Regel als erweiterte Kindertagesstätten, ist in aller Munde. Die Autoren gehen davon aus, dass die derzeit bekannten Programme zu kurz greifen, dass insbesondere die Einbindung in die übergeordneten rechtlichen Strukturen der Jugendhilfe vollkommen unterentwickelt ist und dass außerdem durch die einseitige Fixierung auf die Kindertagesstätten deren Personal über Gebühr belastet wird. Das hier vorgelegte Konzept "Familie im Zentrum" stellt stattdessen eine Gesamtstrategie präventiver Familienförderung, Familienbildung, -beratung und -unterstützung dar. Dabei steht dem öffentlichen Jugendhilfeträger nach § 79 SGB VIII die Gesamtverantwortung (Planungsverantwortung und Gewährleistungsverantwortung für alle Leistungen der Jugendhilfe) zu. Er hat die Verpflichtung, sie umfassend wahrzunehmen. Innerhalb des Konzeptes "FiZ - Familie im Zentrum" haben die mitwirkenden Kindertagesstätten eine wichtige Rolle. Aber auch die Schulen werden beteiligt. Zentraler Knotenpunkt und örtliche Steuerungsinstanz sind die Sozialraumbüros des Allgemeinen Sozialdienstes des Jugendamtes. Angebote und Veranstaltungen können sowohl in den Kitas, den Schulen oder in den Sozialraumbüros stattfinden. Wichtig ist, dass die Angebote im sozialen Nahraum der Eltern zu finden sind und dass sie zielgruppen-, alters- und problemspezifisch konzipiert werden. Die Erbringer der Angebote können die genannten Akteure, aber auch andere - wie die Erziehungsberatungsstellen oder Familienbildungseinrichtungen - sein, die ihre ohnehin vorhandene Dienstleistung dezentralisieren. Weitere Angebote kommen durch entsprechende Vereinbarungen hinzu. Das Konzept "FiZ - Familie im Zentrum" ist durch breit angelegte Diskussionen zwischen den AutorInnen und Nifbe, dem Niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung, Regionalbüro Nordost (Lüneburg) initiiert worden.