Beschreibung
Im Hochleistungssport steht der Erfolg an erster Stelle, weshalb neue sportwissenschaftliche Erkenntnisse von der Trainingspraxis gefordert werden. Der Wissenstransfer verläuft dennoch nicht unproblematisch. Beispielsweise werden in den Schnellkraftsportarten, wie im leichtathletischen Speerwurf, die Effekte der elementaren und der komplexen Schnelligkeitsleistungen auf die spezifischen Leistungsausprägungen einerseits theoretisch postuliert und andererseits praktisch angezweifelt. In der untersuchten leichtathletischen Disziplin Speerwurf existieren kaum Erkenntnisse über die Zusammenhänge zwischen den Schnelligkeitsfähigkeiten und der sportlichen Leistung. So war es das Ziel dieser Arbeit, den Ursache-Wirkungs-Prozess der Schnelligkeitsleistung im relevanten Sektor des Hochleistungssports anhand einer Einzelfallanalyse zu ergründen. Dafür wurde ein Forschungskonstrukt entwickelt, mit dessen Hilfe gleichgerichtete Tendenzen zwischen den Wurfleistungen, den individuellen Belastungskennziffern und den jeweiligen Leistungsfaktoren im Längsschnitt ermittelt werden können. Weiterhin konnten differenzierte Belastungsauswirkungen auf die Schnelligkeitsleistungen anhand intra- und interindividueller Unterschiede in den zyklischen und azyklischen Schnelligkeitsleistungen nachgewiesen werden. Im Resultat stellt der gewählte Untersuchungsansatz eine Variante der Schnelligkeitsüberprüfung dar, mit dessen Hilfe die sportmotorischen Stärken und Schwächen, unter den Aspekten der elementaren und komplexen Schnelligkeit, identifiziert werden können, sodass methodische Handlungsregulative resultieren, die der Leistungssteuerung im Trainingsprozess dienlich sind.